Ein durchaus interessanter und vielversprechender Newcomer sind CANDELA aus Köln. Das Sextett hat sich dem melodischen Metal verschrieben, scheut sich aber nicht davor, auch mal leicht proggige Elemente einzubinden und wenn es der Song erfordert, wird außerdem auch mal Gas gegeben.
Bei “Reflect” handelt es sich bereits um die dritte Demo-CD, wobei mir die beiden ersten Veröffentlichungen nicht bekannt sind. Die Produktion ist nicht unbedingt herausragend, für ein Demo aber absolut o.k., es gibt da wesentlich schlechtere Klänge auf offiziellen Longplayern zu hören.
Sänger Christian Kulike hat eine angenehm klingende, in klaren, mittleren Lagen beheimatete Stimme. Zwar stößt er in den höhreren Passagen ab und an noch etwas an seine Grenzen, aber das ist nichts, was man nicht auf Dauer beheben könnte, zumal er in jedem Fall ein gutes Gespür für eindringliche, aber eben nicht aufdringliche Melodien besitzt, was man nun wirklich nicht von jedem Sänger behaupten kann.
CANDELA klingen prinzipiell nicht unbedingt komplett anders als alle anderen, dafür spielen sie aber Musik, die man momentan nun wirklich nicht an jeder Ecke um die Ohren geblasen bekommt. Herausragend sind in jedem Fall die schön ausgearbeiteten, mehrstimmigen Refrains und die teilweise eingesetzten Hammondsounds von Keyboarder Thomas Schwarz gefallen mir sehr gut und verleihen in Kombination mit den eher bodenständigen Gitarren CANDELA eine gewisse eigene Note.
Die sechs Stücke sind songwriterisch allesamt auf einem hohen Niveau und auch wenn mir der Opener “Reflect” auf Grund des hohen Drive-Faktors am besten gefällt, muss lediglich das leicht eintönig wirkende “Path Of Thorns” im Vergleich zum Rest etwas zurückstecken.
“Reflect” ist natürlich trotzdem noch kein gottgleiches Überwerk geworden, aber schließlich handelt es sich dafür auch um ein Demo und nicht um ein vorschnell eingetütetes Album, davon dürfen sich andere Bands mit ihren lauwarmen Blitzdebüts ruhig mal eine Scheibe abschneiden. Dass CANDELA einen Schritt nach dem anderen machen und nichts überstürzen, zeigt auf, dass die Jungs und das Mädel stetig an sich arbeiten und deswegen bin ich auch fest davon überzeugt, dass das hoffentlich irgendwann folgende Debütalbum eine rundum gelungene Sache sein wird. Bis dahin darf man die Band ruhig mit dem Erwerb von “Reflect” unterstützen!
Veröffentlichungstermin: 2007
Spielzeit: 33:02 Min.
Line-Up:
Christian Kulike – vocals
Juliane Ehl – guitar
Uwe Giesa – guitar
Michael Siegmund – bass
Thomas Schwarz – keys
Stefan Lötsch – drums
Produziert von Band
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.candela-metal.de
Email: info@candela-metal.de
Tracklist:
01. Reflect
02. A Permanent Conspiracy
03. Disappeared
04. Path Of Thorns
05. Land Of Shame
06. In The End