CAMOZ: The Fusion [Eigenproduktion]

Wie man klasse Intros und Zwischenstücke schreibt, bei Metalsongs aber grandios baden geht, zeigen CAMOZ auf "The Fusion".

CAMOZ sind schon eine ziemlich merkwürdige Band. Das Intro zu The Fusion macht mit elektronischen Spielereien noch neugierig, die Enttäuschung folgt aber mit dem ersten richtigen Song auf dem Fuße. Der Sound ist selbst für eine Eigenproduktion noch recht erbärmlich und der merkwürdig verfremdete, krächzige Gesang ist auch nicht gerade ein Pluspunkt. Im nächsten Song ist der Gesang dann nicht mehr verfremdet und krächzig, aber besser wird es dadurch auch nicht. Song Nummer vier kann immerhin mit einem netten Gitarrensolo aufwarten, ist ansonsten aber auch eher Kreisklasse. Einige gute Parts werden hier vom völlig platten Chorus einfach niedergebügelt. Zwischen allerlei weiterem metallischen Elend gibt es dann aber ein paar Zwischenstücke wie Black Winter Gaillard oder The Lackey And The Jerk. Bei letzterem wird sogar ein Saxophon kompetent integriert. Dieses Stück ist wirklich klasse und würde fast wieder ein wenig versöhnlich stimmen. Beim folgenden Titeltrack legen CAMOZ dann los wie die Feuerwehr, um sich letztendlich doch wieder in Stückwerk und nervigem Gesang zu verlieren. Auch instrumental reißen die Jungs größtenteils keine Bäume aus, gerade der Schlagzeuger könnte sein Spiel ruhig mal etwas mehr variieren. Man könnte fast mutmaßen, da wäre Angelo Sasso Session-Drummer gewesen. Und dann kommt mit Elephant Man der Rausschmeißer. Hier wird zu allerlei Synthie-Parts und elektronischen Beats Elephant Man von Isaac Watts zitiert. Und so nebenbei mal eben des beste Track der Scheibe abgeliefert, was zwar bei der Konkurrenz nicht schwer ist, nichtsdestotrotz ist Elephant Man aber ein wirklich überzeugender Track der Potential aufzeigt. Dies gilt auch für die restlichen eher unmetallischen Zwischenstücke, die allesamt deutlich besser ausfallen als die gewöhnlichen Metal-Songs. Somit ein klares Durchgefallen für The Fusion, denn gute Intros und Zwischenstücke gleichen fünf Totalausfälle leider nicht annähernd aus.

Veröffentlichungstermin: 07.10.2008

Spielzeit: 36:48 Min.

Line-Up:
Fips – vocals
Olav – guitar
Oli – guitar
Lenz – bass
Martin – drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.camoz.net

MySpace: http://www.myspace.com/camozmetal

Tracklist:
01. Inferno
02. Devolution
03. The Gifted
04. P.O.N.M.L.
05. Black Winter Gaillard
06. Orphan Trains
07. The Lackey And The Jerk
08. The Fusion
09. Elephant Man

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