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BLACK SPRING MONOLITH: The Taste Of Mankind

Eine ausufernde und hemmungslose Wilderei bei allem was heavy und fordernd ist.

Ein fleißiges Kerlchen, dieser Leonhard von Stein. Seit 2006 veröffentlicht der Musiker unter dem Banner BLACK SPRING MONOLITH kontinuierlich Material, zunächst nur Drone, nun Musik, die irgendwo zwischen Doom, Elektronika, Progressive Rock, Trip Hop und Industrial liegt. Wenn man das auf fünfundsiebzig Minuten ausdehnt, dann wird da keine leichte Angelegenheit draus, versprochen. BLACK SPRING MONOLITH erweitern unseren Horizont zwar nicht wirklich, immerhin ist ein Crossover zwischen Doom und Industrial nichts Ungewöhnliches, aber wenn das in alle Richtungen weiter ausgedehnt wird, gibt es schon ein paar Gründe, warum The Taste Of Mankind, das neueste Werk von BLACK SPRING MONOLITH nicht schon nach dreißig Minuten vorbei ist, sondern noch Potenzial für mehr hat.

In diesem Feld gibt es einfach zu viel zu entdecken, zumindest für Leonhard von Stein. Songs im klassischen Sinn gibt es auf dieser Stilübung nicht zu finden, The Taste Of Mankind hat aber spannende Momente parat, die zu allem Überfluss auch noch größtenteils für gelungene Unterhaltung sorgen. Wie ein Soundtrack zu einem Cyberpunk-Film Noir ist das, was BLACK SPRING MONOLITH voller Hingabe zelebrieren. Das klingt nach langen Nächten im heimischen Studio, egal ob mit oder ohne Drogeneinfluss, wohl aber mit einem riesigen Background an abgefahrener Musik. Erinnerungen an PINK FLOYD, BURNING WITCH, SUNN o))), GENGHIS TRON, PORTISHEAD, und wie sie alle heißen werden wach. Meistens geizt Meister von Stein nicht mit Aufnahmespuren, die er verwendet, um die ganzen Synthesizer, Gitarren und Drums unter einen Hut zu bringen, manchmal wird es aber auch minimalistisch und ruhig.

Leonhard von Stein alias BLACK SPRING MONOLITH gehört zu der Sorte von Musikern, die gute Instrumentalisten sind, viele Ideen haben und alles selbst machen können, den Hörer aber leider vergessen. The Taste Of Mankind ist gut gemeint, gut dargeboten, leidet höchstens ein wenig unter der dünnen Produktion, gerade im Schlagzeug-Bereich. Zu mehr als unheimlicher und bizarrer Hintergrund-Musik, die den Hörer hier und da aufschrecken lässt, reicht dieses dreiundsiebzigminütige Werk aber leider nicht. Dabei hätte von Stein die schreiberischen und instrumentalen Möglichkeiten, ganze Soundtracks im Kopf des Hörers entstehen zu lassen, ein wenig mehr auf den Hörer müsste er nur zu gehen. The Taste Of Mankind hat wirklich gutes Material parat, dem es jedoch an dem berühmten gewissen Etwas fehlt, den Hörer so richtig mitzureißen und ihn an der Welt von BLACK SPRING MONOLITH teilhaben zu lassen. Und zwar so, dass man etwas aus dieser Welt mitnehmen kann.

Alles in allem ist dieses Album sehr ambitioniert und mutig, aber auch ein wenig selbstverliebt und arrogant. Damit BLACK SPRING MONOLITH künftig etwas relevanter und spannender wirken, muss zumindest ein wenig der ganzen Sperrigkeit weichen. Dann hat das Projekt des Eichstätters die Möglichkeit mitreißend und intensiv zu werden. So bleiben immerhin gute Momente in Burn The Filthy Spawn, The Hollow Harted, Obsessed With The Taste Of Flesh und The Swollen Arms Of God. Wer auf eine bunte Mischung aus dem Gemüsegarten des Andersartigen steht, darf sich The Taste Of Mankind also gerne mit Vorsicht zu Gemüte führen. Auf der Myspace-Seite von BLACK SPRING MONOLITH steht das ganze Album zum Gratisdownload bereit.

Veröffentlichungstermin: 2. Juli 2010

Spielzeit: 73:09 Min.

Line-Up:

Leonhard von Stein

Label: Cosmic Gates Records
MySpace: http://www.myspace.com/blackspringmonolith

Tracklist:

1. Intro: The Still Point
2. Nature Of Self
3. Burn The Filthy Spawn
4. Born
5. Somewhere Unminded – Leaving Sinners
6. Black Lotus
7. The Hollow-Hearted
8. We Came Unspoken
9. Life Is Fatal
10. Obsessed With The Taste Of Flesh
11. Wrinkly
12. The Swollen Arms Of God
13. The Taste Of Mankind
14. The Line Between Them Begins To Disappear
 15. Outro: The Lost Nobodies

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