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ATREYU: The Beautiful Dark Of Life

ATREYU weichen nicht von ihrem Weg in Richtung Stadion-Rock ab, fühlen sich auf “The Beautiful Dark Of Life” aber deutlich wohler als noch auf dem Vorgänger “Baptize” (2021).

Mittlerweile gilt für die US-Amerikaner der altbekannte Slogan: „Wo ATREYU draufsteht, steckt auch ATREYU drin.“ Im Guten wie im Schlechten, müssen wir hinzufügen, denn den Weg in Richtung Stadionrock verlässt das Gespann auch mit der EP-Sammlung „The Beautiful Dark Of Life“ nicht. Darauf zu finden sind die zwölf Tracks der Miniveröffentlichungen „The Hope Of A Spark“, „The Moment You Find Your Flame“ und „A Torch In The Dark“ (alle 2023) sowie drei zusätzliche Stücke. Damit kommen wir auf rund 50 Minuten Hit-Material beziehungsweise solches, das in genau dieser Absicht geschrieben wurde.

Wobei wir ATREYU immerhin zugutehalten müssen, endlich wieder eine größere Bandbreite ihres Sounds auszuschöpfen. Mit giftigen Screams dreht die Band in „Capital F“ an der Härteschraube, setzt in „God/Devil“ auf stampfende Rhythmik und baut mit „Insomnia“ eine Art Brücke, die poppiges Radioflair mit ein paar harschen Vocals anreichert. Dazwischen zelebriert das Quintett seine arenatauglichen Singalongs mit geradezu beeindruckender Hartnäckigkeit, wobei sich hier die eine große Stärke des Gespanns bezahlt macht: Mainstream-Appeal hin oder her wissen ATREYU einfach, wie prinzipiell einprägsame Hooks zu klingen haben.

“The Beautiful Dark Of Life” setzt auf Singalongs im Stadion-Format

Auch deshalb geht „The Beautiful Dark Of Life” sofort und ohne Umwege ins Ohr, wo sich Kompositionen wie „Drowning“ „Good Enough“ oder „Watch Me Burn“ zumindest für ein paar Stunden festsetzen, bevor sie anschließend – und das ist die Kehrseite des aalglatten Ansatzes – schnell wieder vergessen sind. Ungeachtet einiger weniger harter Spitzen setzt die Formation nach dem eher durchwachsenen „Baptize“ (2021) weiterhin auf Easy Listening, fühlt sich drei Jahre nach der Trennung von Altsänger Alex Varkatzas nun allerdings deutlich wohler.

Aus diesem Grund bekommen ATREYU auf ihrem neunten Studioalbum trotz einiger Längen schlussendlich immer wieder die Kurve. Jedem kitschig-plumpen Gedudel à la „I Don’t Wanna Die“ steht ein zumindest solide rockender Gegenpol entgegen. So erinnert etwa die Gesangslinie in „Dancing With My Demons“ im Refrain entfernt an ICE NINE KILLS, während „Immortal“ vielleicht nicht außergewöhnlich originell ausfällt, aber dafür zumindest ein wenig hymnischen Bombast versprüht.

ATREYU schielen weiterhin auf die breite Masse

Überraschung oder Innovation sind selbstverständlich nicht der Fokus eines Rock-Albums, das vorwiegend die breite Masse ins Auge fasst. Vielleicht wären ATREYU mit einem dezent kürzeren Gesamtwerk deshalb sogar noch besser gefahren, doch das letztendliche Fazit dürfte das nur geringfügig beeinflussen: Wo der Bandname draufsteht, steckt im Falle der fünf Musiker eben auch genau das drin und nichts anderes.

Veröffentlichungstermin: 08.12.2023

Spielzeit: 50:05

Line-Up

Brandon Saller – Vocals
Dan Jacobs – Guitar
Travis Miguel – Guitar
Porter McKnight – Bass, Vocals
Kyle Rosa – Drums

Label: Spinefarm

Homepage: https://www.atreyuofficial.com/
Facebook: https://www.facebook.com/Atreyu

ATREYU “The Beautiful Dark Of Life” Tracklist

1. Drowning (Video bei YouTube)
2. Insomnia
3. Capital F
4. God/Devil (Video bei YouTube)
5. Watch Me Burn (Video bei YouTube)
6. Good Enough
7. Dancing With My Demons
8. Gone
9. I Don’t Wanna Die
10. Immortal (Video bei YouTube)
11. (i)
12. Death Or Glory (feat. Sierra Deaton)
13. Forevermore (Video bei YouTube)
14. Come Down (Video bei YouTube)
15. The Beautiful Dark Of Life

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