Angst, Tod und Liebe: RYEs drittes Album „Знание“ bietet zwischen Funeral Doom, Post Black Metal und Dark Ambient viel Raum, über die großen Themen des Lebens zu reflektieren.
Ein Gruß an die verbliebenen BEASTMILK-Fans? Mit SCORPION MILK schickt Mat McNerney eine neue Post Punk-Bands ins Rennen. Nur konsequent, dass „Slime Of The Times“ viel zu bieten hat – unter anderem auch die eine oder andere stilistische Neuerung.
Das dritte Album von SLOW CRUSH, der brachialsten und emotionalsten Shoegaze-Band Europas, ist perfekt für den Spätsommer: „Thirst“ klingt wie ein diesiger Morgen, an dem sich der Tau nicht entscheiden kann, ob er in den Himmel steigen und das gleißende Licht abmildern soll.
Core Atoms und Brann Dailor schalten für ihre zweite intergalaktische Mission auf Warp 10: ARCADEA spielen auf „The Exodus Of Gravity“ Progrock mit Synthesizern statt Gitarren, aber jede Menge Power - bedienen dabei ein breites Spektrum von krautigen Soundscapes bis waschechten Hits.
Müde Knochen? Von wegen. DEADGUYs zweites Album „Near-Death Travel Services“ erscheint 30 Jahre nach dem Debüt „Fiaxation On A Coworker“ und steht dem legendären Debüt in Sachen Songwriting, Intensität und Frische in nichts nach. Fuck Yeah.
Songs, wie kunstvoll geflochtene Haarpracht, aber auch Stücke wie lieblos hingeföhnte Frisuren der Achtziger: An „Braiding The Stories“ haben sich GAAHLS WYRD teilweise übernommen.
CHEPANG brachten nepalesisches Flair in den Grindcore und landeten passenderweise im kosmopolitischen New York. Mit ihrem vierten Album „Jhyappa“ suchen sie allzu sicheren Boden und verlieren leider viel von dem, was sie in den vergangenen fünf Jahren auszeichnete.
Das passt mit den beiden! DOMHAIN und EPHEMERAL zeigen auf ihrer Split-EP „Of Pine And Oak“, wie unterschiedlich die Ausrichtungen von (Neo-)Folk sein können - und wie gut das harmoniert.
„Alone In A World Of Wounds“ stellt große Fragen, die häufig verdrängt werden. Diese große narrative Kraft, lässt fast vergessen, dass STEVE VON TILL mit seinem siebten Soloalbum ein kompositorisch äußerst vielseitiges Werk geschaffen hat, das große Teile seiner bisherigen musikalischen Leistungen kohärent nebeneinander stellt.
Ein neues Album von STEVE VON TILL ist stets eine Gelegenheit, zu reflektieren: Wo stehe ich im Leben? Wie sehr vereinnahmt mich das Weltgeschehen? Was fehlt mir derzeit? Wo sind die nötigen Stellschrauben? „Alone In A World Of Wounds“ gräbt dabei so tief, wie man es von dem Mann gewohnt ist, der mit NEUROSIS zu einer Legende im Bereich des Post Metals wurde, in den letzten zehn Jahren aber vor allem mit seinem Soloprojekt und mit der Improvisation von HARVESTMAN Akzente setzen konnte. Weil man mit diesem Menschen stundenlang sprechen und ihm zuhören könnte, war das anderthalbstündige Gespräch Ende März mehr als inspirierend – es geht unter anderem um das schlechte Verhältnis der westlichen Zivilisation zum Tod, wie Sprache uns prägt, warum es für ihn in Ordnung ist beim Touren draufzuzahlen und deutsche Gärten.
Keine Post Black Metal-Offenbarung, aber ein solides Album mit angenehmer eingestreuter Härte: SVNTH zelebrieren die „Pink Noise Youth“ mit Sentimentalität, Melancholie und Wut.
Über Unbeugsamkeit trotz uralter Wunden: MÜTTERLEINs drittes Album „Amidst The Flames“ ist ein Mahnmal, das aktueller kaum sein könnte – und musikalisch vielschichtig und tief.
Zum zwanzigsten Geburtstag erhält das „2005 Demo“ von WOLVES IN THE THRONE ROOM eine schöne Neuauflage. Interessant ist das Re-Release vor allem für Fans der Frühphase der Band.
Mit ihrem fünften Album „Schwarze Magie“ zeigt sich DIE HEITERKEIT gereift und experimentierfreudig: Ihre Herangehensweise an das „Great American Songbook“ erschafft große Momente, die im deutschen Pop Seltenheitswert besitzen.
Die Leidenschaft des portugiesischen Black Metals trifft auf die dissonante Wut der isländischen Szene: SERPENTES überzeugen mit ihrem Debütalbum „Desert Psalms“, schöpfen ihr volles Pozential aber noch nicht aus.
Unnahbar, aber direkt: Das Black Metal-Phantom BLOOD ABSCISSION erzeugt mit „II“ einen unerwarteten Kontrast der funktioniert und für Würze im Genre sorgt.