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TORTURE WHEEL: Crushed Under…

Ein bitterböser Bastard aus Drone-Ambient-Doom und Funeral Doom.

Juhu, wieder eine neue Nische! Dieses Mal nennt es sich Surrealistic Doom – meiner Meinung nach ein etwas irreführender Begriff, denn ich dachte dabei eher an Retro-Doom a lá CATHEDRAL. Das Ein-Mann-Projekt TORTURE WHEEL hingegen besticht durch derbstes Dröhnen, nihilistische Soundwände und eine ganz eigene, stockfinstere Atmosphäre. Surreal klingt es dennoch irgendwie, so wie ein Soundtrack zu einem apokalyptischen und negativen Science Fiction-Film.

Das unbequeme und anstrengende Gebräu des Musikers E. M. Hearst klingt sehr minimalistisch, wenige Riffs und schleppendes Drumming schmücken die Songs, es passiert nicht viel, vor allem nichts Offensichtliches. Kleine Spielereien passieren höchstens im Hintergrund, kranke Synthies und Samples fließen immer wieder ein, bei ein paar Songs gibt es auch furchteinflößendes Geschrei zu hören. Doch das kommt nur rüber, wenn man Crushed Under… auch in ordentlicher Lautstärke hört. Maximum volume yields maximum results eben.

Doch auch wenn der Southern Lord-Leitspruch bei dieser Scheibe zutrifft, so ist das Material weniger magisch als von Bands wie SUNN o))), immerhin lassen diese mit ihrer spartanischen Instrumentierung ausreichend Platz für gedankliches Abschweifen und für die Entwicklung der Musik im Kopf des Hörers. Bei TORTURE WHEEL ist alles derartig mit Klängen vollgestopft, dass man keine Möglichkeit hat, sich in der Musik fallen zu lassen. Im Gegenteil, man wird davon erschlagen. Das muss nicht negativ sein, manche Hörer werden das spannender finden als alles was es von SUNN o))) bisher zu hören gab.

Für mich persönlich verlieren TORTURE WHEEL im direkten Vergleich mit ihren Landsleuten, doch schlecht ist ihr Album deshalb noch lange nicht. Ungewöhnlich, beängstigend und sehr stimmig ist Crushed Under… allerdings durchgehend, auch wenn manche die Scheibe maximal für Yoga im Hintergrund laugen lassen werden. Kurz gesagt, wer schon immer mal eine gelungene Mischung aus Drone-Ambient-Doom und Funeral Doom hören wollte ist mit dieser Scheibe bestens bedient.

Veröffentlichungstermin: 5. Januar 2005

Spielzeit: 45:04 Min.

Line-Up:
E. M. Hearst – Instrumente, Komposition, Aufnahme und Mix
Label: Firedoom Music

Homepage: http://www.listen.to/wotr

Tracklist:
1. Broken by the Wheel

2. Shadow Sect

3. Mary

4. Crushed Under…

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