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SULTAN OF STRING: Electric Storm

Wer gerne mal wieder Instrumental-Metal abseits der üblichen neoklassischen Pfade hören will, sollte "Electric Storm" ruhig mal antesten.

Hinter dem Namen SULTAN OF STRING verbirgt sich der Schweizer Gitarrist Dan Keller, und unter der Mithilfe einiger weiterer Musiker hat er das vorliegende Instrumentalalbum eingespielt. Die Stilbezeichnung Exotic Metal ist dabei durchaus passend, denn statt des üblichen neoklassischen Gedudels in Harmonisch Moll oder anderen westlichen Skalen macht der Flitzefinger hauptsächlich von fernöstlichen und orientalischen Tonleitern Gebrauch. Ein bisschen klingt das Endprodukt dann natürlich schon nach Marty Friedman oder Jason Becker, hebt sich aber dennoch sehr vom Einheitsbrei ab und kann einen durchaus eigenen Charakter ausweisen.

Technische Finessen und jede Menge Gefrickel bleiben zwar nicht aus, doch spielt Keller insgesamt recht songorientiert und nimmt Abstand von einer sinnlosen Aneinanderreihung von Breaks, komplizierten Riffs und Soli. Die meisten Songs besitzen tatsächlich eine echte Hookline und Riffs, die sich, nach dem man sich an das exotisch klingende Tonmaterial gewöhnt hat, im Ohr festsetzen. Die zumeist im Midtempo gehaltenen Songs sind zudem größtenteils recht groovig und somit nicht nur etwas für Technikinteressierte. Am Besten geht dieses Rezept beim stampfenden Slaves Of Pyramid auf, bei dem das Riffing ziemlich METALLICA-lastig ist. Doch auch vor einigen unvorhersehbaren Tempowechseln sowie virtuosen Keyboardsoli scheut man nicht zurück, wie das beeindruckende Just A Goddess deutlich macht. Der Einsatz einer Sitar bei einigen Stücken gibt dem Album zudem einen etwas experimentellen Charakter und wirkt äußerst passend.

Dass Electric Storm mit Engl-Verstärkern eingespielt wurde, hört man zwar noch ganz gut heraus, jedoch ist der Gitarrensound etwas zu synthetisch, wahrscheinlich durch digitale Aufnahmetechnik oder entsprechende Effekte. Schade, mit einem etwas organischeren Sound würde das Album sicherlich noch besser wirken.

Den Bonustrack in Form einer Gesangs-Version von Slaves Of Pyramid hätte man sich lieber verkneifen sollen, denn das mit einem unangenehmen Timbre intonierte Gejaule von Natali Keller macht den wirklich starken Song einfach kaputt.

Sicherlich ist Electric Storm kein Muss, auch nicht für Frickelliebhaber, denn dazu haben sich etwas zu viele Längen eingeschlichen. Wer aber gerne mal wieder Instrumental-Metal abseits der üblichen neoklassischen Pfade hören will, sollte Electric Storm ruhig mal antesten.

Veröffentlichungstermin: 13.09.2004

Spielzeit: 48:11 Min.

Line-Up:
Dan Keller – Gitarren

Dirk Zimmermann – Drums

Sebastian Mereu – Bass

Joseph Anastacio Glean – Keyboards
Label: Non Stop Music

Hompage: http://www.sultanofstring.com

Tracklist:
1. Guardians Of The Throne

2. Temple Of The Khan

3. Yellowfant

4. Slaves Of Pyramid

5. Old Salt

6. Ghostlight

7. Just A Goddess

8. Eternity

9. Uzume

10. Electric Storm

11. Slaves Of Pyramid (Vocal Version)

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