Das Leben nimmt bisweilen ganz schön bizarre Formen an. SHIT, SHAVE AND SHOWER aus München sind das beste Beispiel dafür. Abseits ausgetretener Wege spielt das Trio seine abwechslungsreichen Punksongs. Los geht es mit Dorle Got A Hickup, einem schnörkellosen Rocksong, der vom Wechsel zwischen dem eingängigen Refrain und den seltsamen Strophen lebt. Der Gesang ist kräftig und äußerst variabel (von normal über geflüstert bis zu Arien-artigen Teilen), wohingegen der Sound von Greatest Shits lediglich Demoniveau besitzt. Dies erklärt sich zum Teil dadurch, daß es die erste Veröffentlichung der Band ist. Baby I Love You ist etwas poppiger und weiß eher durch seinen amüsanten Text, als durch die Musik zu gefallen (I was entering the place and accidently hit your face – Baby I love you – You looked straight into my eye and raised your middle finger high – Baby I love you). Die (musikalische) Monotonie findet im folgenden Ruettlischwur ihren Höhepunkt. Freunde des schweizerischen Dialekts werden an der Nummer vermutlich ihre Freude haben, für meinen Teil bin ich allerdings froh über die Erfindung der Skiptaste. Good Times und Bon Appetito können das Niveau der ersten beiden Stücke nicht ganz halten, bieten aber auch ungeschliffenen Punkrock der unkommerziellen Sorte.
Auch wenn SHIT, SHAVE AND SHOWER mit diesem Einstand die (Musik)-Welt nicht in ihren Grundfesten erschüttern werden, machen die 5 Songs deutlich, daß die Band Potential besitzt. Mir persönlich klingt die Musik zwar an einigen Stellen noch zu unausgereift, was Punkpuristen aber nicht weiter stören wird. Zum Kennenlernen empfiehlt sich ein Besuch der Bandhomepage, wo es sämtliche Stücke zum Download und weitere Infos gibt.
Spielzeit: 16:56 Min.
Line-Up:
Ollei Muth: Gesang und Gitarre
Amsi Soos: Bass und Gesang
Wompl Wall: Schlag und Zeug
Homepage: http://www.shitshaveandshower.de
Email: info@shitshaveandshower.de
Tracklist:
1. Dorle Got A Hickup
2. Baby I Love You
3. Ruettlischwur
4. Good Times
5. Bon Appetito