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PANIK: A Page Torn

PANIK gehen weder verstaubt noch extrem krachig-modern vor, sondern versuchen sich an einer bewusst zeitlosen Rockvariante.

Keine Panik, Udo Lindenberg hat sich hier nicht wieder mit seinem Orchester an Betroffenheitsballaden versucht. Vielmehr handelt es sich bei PANIK um eine Rockband aus Ontario, Kanada, die die gesammelte Rockhistorie härterer Prägung von den Siebzigern bis heute in sich aufgesogen hat und diese nun in elf Eigenkompositionen und eine etwas unspektakuläre Version von JUDAS PRIESTs „Another Thing Coming“ einfließen lässt. Der Opener „Crush“ könnte, mal vom Sänger abgesehen, so auch auf einer guten alten AC/DC-Scheibe stehen, während „Amazing“ modernere Klangfarben erkennen lässt und eher an einen ruhigen ZZ TOP-Song mit PEARL JAM-Gastmusikern erinnert. Klingt skuriller, als es ist, denn PANIK gehen weder verstaubt noch extrem krachig-modern vor, sondern versuchen sich an einer bewusst zeitlosen Rockvariante, indem sie die Schnittmenge der verschiedenen Einflüsse suchen und ausbauen. Oftmals klingt das äußerst gefällig, die Riffs sind knackig und variabel, Sänger Rick Legacy verfügt über eine Eddie Vedder-mäßige Stimme, die er jedoch nicht leiden lässt, sondern sie schlicht und direkt songdienlich einsetzt. Die Stimmung der Songs pendelt zwischen melancholisch („Gear Girl“) und optimistisch losrockend („Middle“). Allerdings wird der gute Eindruck von einer gewissen Gesichtslosigkeit gemindert. Ein wirklich typischer PANIK-Stil kristallisiert sich nicht heraus, man hat eher den Eindruck, einem typischen amerikanischen Rocksender zu lauschen: unterhaltsam, aber nicht wirklich packend. PANIK sind zu sehr bemüht, sämtliche Klippen zu umschiffen und es allen Generationen an Rockfans recht zu machen, als dass es ihnen gelänge, bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Da mag das Handwerk des Lederjackenträgers noch so solide gelernt sein, ein Meister wird man erst durch wirklich inspirierte, eigene Kreativität. Davon sind PANIK noch einiges entfernt, auch wenn sie sicherlich schon den einen oder anderen Rockfan auf ihre Seite ziehen können.

Veröffentlichungstermin: 29.03.2004

Spielzeit: 43:04 Min.

Line-Up:
Rick Legacy – Gesang, Gitarre

Ang Cimino – Gitarre

Mike Piraino – Bass

Brian Hamilton – Schlagzeug
Label: Escape Music/SMIS

Tracklist:
Crush

Find a Way

Amazing

Gear Girl

Harder

Die for You

Another Thing Coming

Fly

Friends

Middle

Life Worth Living

In a Moment

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