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LOST DREAMS: Tormented Souls (Eigenproduktion)

Recht stabil wirkender Melodic Death, der aufgrund dieser Stabilität allerdings etwas schwerfällig wirkt.

LOST DREAMS machen Melodic Death Metal. Da fällt mir in dem Zusammenhang ein, dass der ja mittlerweile gar nicht mehr soo in ist, wie noch vor einiger Zeit. IN FLAMES haben mit ihrem neusten Output ja eher gezeigt, dass sie wegwollen vom Death Metal, hin zu populäreren, moderneren Sounds. Dagegen haben DARK TRANQUILLITY mit Character wirklich Charakter bewiesen und ein Melodic Death-Album der Oberklasse eingespielt. LOST DREAMS wollen aber nicht so recht in diese Ecke passen. Was die Österreicher Melodic Death Metal zu nennen pflegen ist durchaus recht traditionell ausgefallen. Harter Death Metal mit Growls und Screams und dazu melodische Gitarrenleads, Hochglanz-Refrains oder hippe, cleane Gesangsparts haben hier keinen Platz im Sound.

Tormented Souls ist zwar mit melodiösen Gitarren ausgestattet, aber große Melodien fehlen auf dem Album eher. Sänger Erwin singt dunkel, richtig dunkel, und schreit zwischendurch auch mal ganz gepflegt und sorgt somit schon ganz gut für die nötige Heaviness. Songs, wie Evil Unleashed sind mit flottem Tempo und groovigen Riffs beladen und können einen recht guten Rock-Faktor aufweisen. Demonic Night ist ein eher einfach gehaltener, langsamer Song mit leicht melancholischem Refrain. Bloodlust zeigt sich dagegen eher durchwachsen und ist mir persönlich einfach zu belanglos. Leider finden sich noch einige Lieder auf der Platte, für die dasselbe gilt. Es wird einem recht schnell klar, wie LOST DREAMS zu Werke gehen und Stücke, wie Enchained in Darkness oder Dying Emptiness sind mir daher etwas zu sehr vorhersehbar. Mir persönlich gefällt die Band am Besten, wenn sie etwas rockiger wird, wie zum Beispiel beim oben erwähnten Opener oder bei Living In A Mass. Einige Lieder werden durch sehr ruhige Parts begonnen oder aufgelockert, manchmal muss ich dabei an DARK TRANQUILLITY denken, stellenweise erinnern die melancholischeren Parts an Bands, wie INSOMNIUM, obgleich die Ösis in der Tat viel härter sind, als letztere.

Der Sound geht so im Grunde okay, besonders für eine Eigenproduktion ist er sehr gut, auch wenn die Gitarren stellenweise etwas nach Papier klingen. Frag nicht, warum gerade Papier, das war die einzige Assoziation, die mir sofort dazu einfiel. Letzten Endes ist Tormented Souls aber nicht unbedingt von Pappe und wer auf melodischen, aber brachialen Death Metal steht, sollte mal beide Ohren riskieren. Mir persönlich fehlt aber in dieser Musik eine Schippe Schwung in Form von etwas mehr Schnelligkeit (wie in etwa beim neueingespielten Always Beside You – vom Demo) und Spontaneität, weil manche Stücke etwas arg lahmarschig daherkommen und die Platte sich auf Dauer einfach etwas zu gleichförmig anhört.

Fazit: Recht stabil wirkender Melodic Death, der aufgrund dieser Stabilität allerdings etwas schwerfällig wirkt. Wem das nicht genug ist, oder wer den Zeilen nicht folgen kann, der kann sich auf der offiziellen Homepage des Fünfers einen Eindruck der Songs in Form von Samples verschaffen.

Veröffentlichungstermin: 23.09.04

Spielzeit: 47:45 Min.

Line-Up:
Erwin Wibmer – Vocals

Herbert Sopracolle – Gitarre

Andreas Maierhofer – Gitarre

Thomas Auer – Bass

Michael Gassebner – Drums

Produziert von Sopracolle/Maierhofer
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.lost-dreams.com

Email: lost.dreams@lost-dreams.com

Tracklist:
01. Evil Unleashed

02. Demonic Night

03. Bloodlust

04. Enchained in Darkness

05. Tormented Souls

06. Living in the Mass

07. Dying Emptiness

08. Only a Dream

09. Always Beside You

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