KORPIKLAANI: Voice Of Wilderness

Ein kurzweiliges, typisch finnisches Folk Metal-Album, das einfach Spaß macht und mit dem sich KORPIKLAANI im Vergleich zum Debüt noch etwas steigern konnten.

Wie bereits das Debütalbum, so ist auch Voice Of Wilderness ein kurzweiliges, typisch finnisches Folk Metal-Album, das einfach Spaß und gute Laune macht. Im direkten Vergleich konnten sich KORPIKLAANI dabei noch einmal steigern, denn waren auf Spirit Of The Forest noch einige Lückenfüller enthalten, so kann das Zweitwerk durchweg überzeugen und kann zudem mit einem druckvolleren Sound aufwarten – insbesondere die Gitarren tönen nun um einiges knackiger.

Ansonsten aber hat sich nicht viel geändert. Der extrem tanzbare Folk Metal ist überwiegend flott gehalten, und es fällt nicht schwer zu erkennen, dass hier KORPIKLAANI am Werke sind. Frontmann und Gitarrist Jonne dürften einige sicherlich noch von seinen Joik-Gesängen auf dem Jaktens Tid-Album der Kollegen von FINNTROLL kennen. Gewisse Parallelen zu den Trollen sind zwar vorhanden, aber wie schon auf dem Debüt grenzen sich KORPIKLAANI durch einige Eigenheiten von ihren Landsleuten klar ab. So setzt die Band konsequent auf den Einsatz von echten traditionellen Instrumenten: Geige, Flöten und Akkordeon spielen eine prominente Rolle, während auf Keyboards konsequent verzichtet wird, wodurch die Musik der mittlerweile zum Oktett angewachsenen Truppe um einiges authentischer und lebendiger wirkt als die der Kollegen. Weiterhin sind KORPIKLAANI stark im traditionellen Heavy Metal verwurzelt, was sich besonders im Gitarren-Riffing niederschlägt, während bei FINNTROLL immer noch die blackmetallischen Wurzeln durchscheinen. Frontmann Jonne hingegen erinnert mit seinem rauen Gesang etwas an Martin Walkyier, und auch wenn er immer noch kein Technik-Gott ist und sich einige wenige schiefe oder gequälte Töne eingeschlichen haben, so hat sich sein Gesang im Vergleich zum Debütalbum doch verbessert und wirkt insgesamt sehr souverän.

Wenn auch schnelle Songs, bei denen man einfach das Tanzbein schwingen muss, dominieren, wie etwa der Opener Cottages & Saunas, Journey Man oder der schleppend beginnende Hunting Song, zu dem die Band auch einen Videoclip gedreht hat, so hat man doch nicht den Fehler gemacht, sich auf diesen Aspekt zu beschränken, sondern ein angenehm abwechslungsreiches Folk Metal-Album eingespielt. Spirit Of The Forest etwa beginnt mit Joik-Gesang und entwickelt sich zu einem getragenen Midtempo-Song mit einem ganz eigenen Drive und netten Mitgröl-Passagen. Zudem gibt es wieder ein paar Instrumentalstücke zu hören. Pine Woods beginnt langsam und melancholisch im 6/8-Takt, schlägt dann aber um in einen rasanten Schlagzeug-Beat, während Ryyppäjäiset von Anfang an keine Gefangenen macht.

Voice Of Wilderness birgt keine großen Überraschungen, sondern stellt eine konsequente Fortführung dessen dar, was mit dem Debüt begonnen wurde, wobei dessen Schwächen zu großen Teilen ausgemerzt wurden. Wer auf tanzbare Folk Metal-Bands wie FINNTROLL oder auch SKYCLAD steht, der dürfte auch mit Voice Of Wilderness seine Freude haben.

Veröffentlichungstermin: 24.01.2004

Spielzeit: 40:59 Min.

Line-Up:
Jonne – vocals & guitars

Hittavainen – violin, jouhilkko, flutes & accordion

Matson – drums

Ali – percussion

Honka – guitars

Arto – bass

Juho – accordion

Cane – guitars

Label: Napalm Records

Hompage: http://www.korpiklaani.com

Tracklist:
1. Cottages & Saunas

2. Journey Man

3. Fields in Flames

4. Pine Woods

5. Spirit of the Forest

6. Native Land

7. Hunting Song

8. Ryyppäjäiset

9. Beer Beer

10. Old Tale

11. Kädet Siipinä

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner