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GOATSNAKE: Trampled Under Hoof

Die gehörnte Schlange kriecht wieder, und die Doom Metal-Gemeinde atmet auf.

Drängelt mal nicht so, ihr wisst, dass Gutding Weile haben will. Was lange währt wird endlich GOATSNAKE, oder so ähnlich. Das Doom Metal-Gespann aus den Staaten kommt nun endlich nach satten vier Jahren zu Pot(te) und auch wenn die Ausbeute mit drei neuen Songs und zwei Covers etwas mager ist, die Freude überwiegt selbstverständlich.

Im Info steht sehr treffend zum Schaffesprozess: Trampled Under Hoof gleicht einem guten, reifen Wein. Die Gitarren und Drums wurden bereits 2002 eingespielt, im Frühling 2004 kamen dann endlich Gesang und Bass dazu. Wurde auch Zeit. Den Songs merkt man aber weder an, dass sie schon älter sind, noch dass sie in Intervallen eingespielt wurden, klingen sehr homogen und spontan. Portraits of Pain stellt zu Beginn gleich eine richtig düstere und heftige Doom Metal-Nummer dar, die in knapp sieben Minuten alle erdenkliche Agonie über den Hörer ergehen lässt. Dazu kommt Pete Stahls – auch bei EARTHLINGS? aktiv – packende Stimme und finstere Melodien, wodurch die Intensität nochmals ansteigt. Black Cat Bone hingegen stellt eine sehr coole, flotte Rock-Nummer dar, die in die Beine und ins Ohr geht. Der Juniors Jam klingt tatsächlich sehr nach Jam und einem relaxtem Abend im Proberaum. So relaxt, dass sogar Mundharmonika auszumachen ist. Gegen Ende wird der Jam auch recht witzig, doch zuvor wird´s richtig düster und beklemmend.

Nachdem die drei neuen Eigenkompositionen schon sehr gut klingen versuchen sich GOATSNAKE an zwei Coverversionen. Einmal mussten SAINT VITUS dran glauben, doch keine Sorge: Burial at Sea ist ein gelungenes und tolles Tribut an eine der einflussreichsten aller Doom Metal-Bands. Gerade hier klingt Sänger Pete Stahl besser als auf jedem der anderen Songs. Danach holzen die Doom Metal-Heroes in sehr relaxter Manier Hot Rod von BLACK OAK ARKANSAS runter, inklusive der witzigen Kiffer-Vorgeschichte. Bass und Drums wurden auf diesen beiden Songs übrigens von der Original THE OBSESSED-Rhythmusfraktion eingetrümmert, auf den anderen beiden Songs hinterließen Scott Reeder (Ex-KYUSS) und CAVE IN-Drummer JR ihre Spuren, was den Gesamteindruck der Scheibe durchaus verbreitert. Immerhin haben sämtliche Mitglieder eine eigene Handschrift und unterstützen Greg Andersons charismatische und erstklassige Lava-Riffs und Pete Stahls souveräne Stimme.

Alles in allem ist Trampled Under Hoof eine sehr lohnenswerte Angelegenheit für Fans der gehörnten Schlange und für solche die es werden wollen. Zur Überbrückung bis zum nächsten Album – das hoffentlich irgendwann noch kommen mag – ist das feine Scheibchen jedenfalls bestens geeignet.

Veröffentlichungstermin: 18. Oktober 2004

Spielzeit: 31:07 Min.

Line-Up:
Songs 1-3

Pete Stahl – Throat & Harp

Greg Anderson – Sunn amps

Scott Reeder – Bass

JR – Drums

Songs 4-5

Pete Stahl – Throat

Greg Anderson – Sunn amps

Guy Pinhas – Bass

Greg Rogers – Battery & Washboard
Label: Southern Lord Recordings

Homepage: http://www.goatsnake.tripod.com

Tracklist:
1. Portraits of Pain

2. Black Cat Bone

3. Juniors Jam

4. Burial at Sea (SAINT VITUS-Cover)

5. Hot Rod (BLACK OAK ARKANSAS-Cover)

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