Während das Cover eine düstere Atmosphäre ausstrahlt, klingt Full Circle der Alternative-Rocker DROWNING POOL eher entspannt und gutgelaunt. Wuchtig dröhnen die dumpf, aber hart produzierten Grooves aus den Boxen und sorgen sofort für gesteigerten Bewegungsdrang vorm Hi-Fi-Schrank. Dabei stören zunächst die sehr mainstreamigen Gesangsmelodien von Ryan McCombs kaum, zumal der Knabe mit einer rauen Whisky-Röhre gesegnet ist. Erst bei Reborn tauchen unangenehm seichte Parallelen zu NICKELBACK auf, was nicht nur an dem ebenfalls besungenen Flaschenboden – the bottom of a bottle – liegt. Glücklicherweise geben die Texaner in Songs wie der Springbock-Hymne Soldiers mehr Gas…nur um dann endgültig in trübe Untiefen der Rockballade zu verschwinden. Paralyzed schnarcht gemäß dem Titel vor sich hin, bevor es von einer eher knödeligen Gesangseinlage geweckt wird, und 37 Stitches klingt nach Komponierschema 08/15 aus den Achtzigern: Akustikgitarre, gefühlvoller Gesang, poppige Hookline ohne Drive, dann Verzerrer rein, Gitarrensolo und wieder vier Gänge zurückschalten. Allerdings wird man den Herren aus Dallas nicht gerecht, wenn man nur auf den dem Kommerz geschuldeten Schwachpunkten herumreitet. Oftmals pumpen Schlagzeug und Bass unwiderstehlich treibend, immer wieder ertappt man sich dabei, zu den schnell und problemlos ins Ohr gehenden Songs härterer Machart zurückzuzappen und mit wippendem Kopf dem Vierer beim Grooven zuzuhören. Nächstes Mal noch mehr Schmackes statt Schleim, dann dürften sich die ehemaligen Senkrechtstarter dauerhaft etablieren können.
Veröffentlichungstermin: 31.08.2007
Spielzeit: 49:29 Min.
Line-Up:
Ryan McCombs – Gesang
C. J. Pierce – Gitarre
Stevie Benton – Bass
Mike Luce – Schlagzeug
Label: Eleven Seven/Universal
Homepage: http://www.drowningpool.com
Tracklist:
Full circle
Enemy
Shame
Reborn
Reason I´m Alive
Soldiers
Paralyzed
Upside Down
37 Stitches
No More
Love X2
Duet
Rebel Yell