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BANN: Aeschatologia

Ambient Black Metal…ein Genre, das nicht zum ersten Mal zu einer Gratwanderung für eine Band wird…

Eineinhalb Jahre nach der Mini-CD Antiochia präsentieren die deutschen Ambient Black Metaller BANN mit Aeschatologia ihr Debüt Full Length-Album. Das Band Line-Up ist gleich geblieben, allerdings hat man sich mit Salome Althammer eine Violinistin an Bord geholt, welche BANN-Songs wie Carmina Necrologia mit ihrem Spiel eine neue Facette verleiht. Leider sind auch einige altbekannte Facetten von BANN noch immer da, die man schon auf Antiochia bemäkeln musste: Erstens ließe sich produktionstechnisch noch viel viel mehr rausholen. Zweitens, und das tut zeitweise richtig weh: Im Drumming Departement muss man unbedingt radikal aufräumen. Präzision, Sound, Abwechslung – würden BANN die richtige Frau beziehungsweise den richtigen Mann aus Fleisch und Rhythmusblut für den Trommeljob in ihren Reihen haben, wäre das für die musikalische Qualität der Band ein Quantensprung.

Sieht man über die Präzisionsschwierigkeiten hinweg, dann zeigt Aeschatologia nämlich durchaus, dass BANN Ideen haben. Langatmig sind die Songs zwar noch immer, der Gesang könnte einprägsamer sein und die Repetitionsfreudigkeit der Truppe zehrt bisweilen an den Nerven. Dem gegenüber stellen BANN jedoch eine große Portion schwermütige Atmosphäre und einige starke Ideen, die einem die Gesamtbeurteilung ihres Debüts mehr als schwer machen. So üben sich BANN meist in langsameren Temporegionen in der klanglichen Melancholie, die man schon von Antiochia her kennt. Nicht nur im Opener erinnert das gesangliche Fauchen und Flüstern an DORNENREICH oder alte MYNEDARION, ebenfalls reich gesät sind Harmonien à la LACRIMOSA und Reminiszenzen an GOETHES ERBEN oder SUMMONING. Beinharte Black Metaller kriegen bei dieser Auflistung schon Kitschalarm und dürften wohl nicht das Zielpublikum BANNs sein.

Am Ende hinterlässt Aeschatologia einen durchwachsenen Eindruck. Ideen und die Fähigkeit, dichte Schwermutsstimmungen zu erschaffen, sind durchaus da bei BANN. In Zukunft müssen die Deutschen jedoch im spieltechnischen Bereich einige Schippen drauflegen und in Sachen Songwriting die eine oder andere Straffung vornehmen, wenn ein Riff nicht die Stärke besitzt, repetitiv gewinnbringend eingesetzt zu werden. Den richtigen Pfad hat das Duo gefunden. Es gilt nun, ihn aufrecht zu beschreiten…

Veröffentlichungstermin: 28.02.2009

Spielzeit: 65:11 Min.

Line-Up:
J. Thurn: alle Instrumente
C. Hoffarth: Vocals, Texte

Gastmusiker:
Salome Althammer: Violine
Daniel Droste: Sologitarre (MIDNATTSOL, AHAB)
Label: Grief Foundation

Homepage: http://www.bannseiten.com

MySpace: http://www.myspace.com/bannseite

Tracklist:
1. Der Geiger
2. Schwarze Bulle
3. Narrenschyff
4. Carmina Necrologia
5. Frass der Flamman:I Poli
6. Die letzten Dinge (Aeschatolog)

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