13jährige haben keinen guten Ruf. Sie werden belächelt, weil sie die Bravo lesen, Pferdegeschichten schreiben (ein geschlechtsspezifisches Phänomen) und ihre Zimmer wahlweise mit Pferdepostern oder papiergewordenen Beweisen schlechten Musikgeschmacks tapezieren. Doch irgendwo unter den TOKYO HOTEL-Postern, der Emo-Fotolovestory und dem dazugehörigen Stylingbericht kriechen TORMENTOR hervor und bieten solchen Vorurteilen mit ihrem ersten Demo Lesson in Aggression Paroli.
In etwas mehr als 13 Minuten bieten die zwei Jungs aus Guben Thrash Metal der alten Schule inklusive SODOM-Einschlag und klingen zu jeder Sekunde mindestens zehn Jahre älter als sie sind. Produktionstechnisch ist man klar in Demogefilden unterwegs, roh und mit einem suboptimalen Gitarrensound. Wirklich eigenständig oder ausgereift kommen die Songs selber zwar nicht daher – aber es hat schon etwas Faszinierendes, wenn man sich überlegt, dass diese Jungs hier mehr mit Thrash zu tun haben als METALLICA heutzutage.
Insgesamt ist Lesson in Aggression also ein noch etwas unbeholfener, ruppiger Startschuss einer Band, die aufgrund ihres Alters sicherlich einen hohen Sympathiebonus für sich einheimsen kann. Behalten die Jungs ihre Kompromisslosigkeit bei und entwickeln eine innige Beziehung zu ihrem Proberaum, so dürften sich TORMENTOR dank Frühstart zu einer Vitalspritze für den deutschen Thrash Metal mausern…
Veröffentlichungstermin: 2008
Spielzeit: 13:30 Min.
Line-Up:
Max Seipke: Vocals, Gitarre
Dima Preuss: Bass, Vocals
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.myspace.com/tormentorthrash
Tracklist:
1. Death is on your side
2. Speaks your testament
3. Killer five
4. Crazy fans in hell
5. Firelord