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SUICIDE SILENCE: The Black Crown

Alles das selbe im Deathcore? Nicht zwingend, wie SUICEDE SILENCE hier beweisen.

SUICIDE SILENCE sind eigentlich schon ein Phänomen für sich. Obwohl sich ihr Songwriting meist nur auf das zwar hoch mosh-kompatible, aber eben auch recht stumpfe Aneinanderreihen von Blast-Beats und Breakdowns beschränkt, hat sich das Quintett gerade in der U20-Fraktion einen beachtlichen Status erspielt. Vielleicht ist es einfach diese beeindruckende Kompromisslosigkeit und Brutalität, die, ähnlich wie anfangs bei SLIPKNOT, die Musik so interessant macht. Und seien wir ehrlich: der allergrößte Teil der Metal-Gemeinde (sofern sie daran interessiert war), hätte ein drittes Album nach der Art von The Cleansing und No Time To Bleed erwartet. Doch genau das liefern SUICIDE SILENCE mit The Black Crown nicht ab.

Denn plötzlich können Begriffe wie sinnvolles Songwriting und sogar Melodien mit dem Bandnamen zu einem sinnvollen Satz geformt werden. In The Only Thing That Sets Us Apart wird die Härte sogar einmal gekonnt zurück genommen. Doch keine Angst: das ultra-aggressive Soundgemisch auf The Black Crown ist immer noch absolut nichts für Warmduscher – wie etwa das wahnwitzige Blast-Massaker Human Violence – doch auch hier steckt ein roter Faden dahinter. Zwar gibt es immer noch reichlich Breakdowns, doch inzwischen sind sie sinnvoll in die Songs eingebettet. Es lebt quasi jetzt der Breakdown für den Song, und nicht mehr umgekehrt. Und eben das tut der Halbwertszeit der Lieder merklich gut.

Ebenfalls bemerkenswert ist das nun deutlich variablere Riffing, denn neben typischen Deathcore-Riffs gibt es nervenzerfetzende Stakkato-Salven und in O.C.D. sogar Twingitarren. Trotzdem schaffen SUICIDE SILENCE es problemlos, die durchgeknallte Psycho-Atmosphäre ihrer ersten beiden Alben beizubehalten. Das ist zu einem nicht unwichtigen Teil auch ein Verdienst von Sänger Mitch Lucker, dessen unmenschliche Vokals – das gewohnte Gemisch aus hohem Kreischen und kellertiefen Growls – weiterhin alles platt machen. Der dazu eingestreute Flüstergesang unterstützt die Atmosphäre zusätzlich.

Außerdem erwähnenswert wären noch die beiden Gastauftritte. Bei Smashed darf Frank Mullen von SUFFOCATION ein paar Sätze ins Mikrofon brüllen, und Johnathan Davis von KORN verwandelt den Refrain des ansonsten eher unspektakulären Witness The Addiction mit seiner typischen Stimme in einen Ohrwurm.

Insgesamt also ein gutes, mutiges Album, das nicht allen Fans der ersten Stunde gefallen wird, für die Zukunft der Band aber ein sehr wichtiges werden könnte. Mit dem Übersong You Only Live Once, aber auch Slaves To Substance, Human Violence oder Fuck Everything sind einige Songs vertreten, die in live in Zukunft Hits wie Unanswered, No Pity For A Coward und Wake Up perfekt ergänzen werden. Zwar kann das Anfangsniveau nicht über die ganze Albumlänge gehalten werden, trotzdem sollten auch bisherige Bandhasser mal probehören.

Veröffentlichungstermin: 15.07.11

Spielzeit: 39:15 Min.

Line-Up:
Mitch Lucker – Vocals
Chris Garza – Guitars
Mark Heylmun – Guitars
Dan Kenny – Bass
Alex Lopez – Drums

Produziert von Steve Evetts
Label: Century Media Records
MySpace: http://www.myspace.com/suicidesilence

Tracklist:

01. Slaves to Substance
02. O.C.D.
03. Human Violence
04. You Only Live Once
05. Fuck Everything
06. March to the Black Crown
07. Witness the Addiction
08. Cross-eyed Catastrophe
09. Smashed
10. The Only Thing That Sets Us Apart
11. Cancerous Skies

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