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SUICIDE SILENCE: Remember… You Must Die

Auf “Remember… You Must Die” beweisen SUICIDE SILENCE, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören, auch wenn sie nicht alle gegenwärtigen Deathcore-Trends mitgehen wollen.

Wird werden alt. Besonders in Zeiten, in denen sogar schon SUICIDE SILENCE in manchen Kreisen bereits als oldschool durchgehen, machen sich die Jahre auf unserem Buckel langsam bemerkbar. Wir stecken quasi mittendrin in der zweiten großen Deathcore-Welle und ausgerechnet die Vorreiter, die vor über einer Dekade so prägend für das Genre waren, streuen nun Salz in unsere Wunden: „Remember… You Must Die“ reiben uns die US-Amerikaner fast schon genüsslich unter die Nase, während sie mit vollem Einsatz den aktuellen Trends trotzen.

Wobei wir natürlich klarstellen müssen: Mit alter Schule im klassischen Sinn haben SUICIDE SILENCE auch anno 2023 nicht wirklich viel am Hut. Denn die Produktion mag zwar weniger steril, die Gitarren nicht ganz so tief heruntergestimmt sein wie bei der jungen Generation, laut und massiv produziert ist Album Nummer sieben dennoch. Immerhin: „Remember… You Must Die“ ist weniger glattgebügelt als die Konkurrenz, was sich vor allem am rauen Gitarrensound und dem garagigen Drum-Sound festmachen lässt.

SUICIDE SILENCE vermeiden diesmal unnötige Längen

Obgleich SUICIDE SILENCE noch aus einer anderen Zeit stammen, sind sie nicht unbedingt aus der Zeit gefallen. Sieht man von den teils einfältigen Lyrics ab, fasst bereits das eröffnende „You Must Die“ ganz gut zusammen, weshalb die US-Amerikaner in der Szene trotz manchen Fehltritts in der Vergangenheit immer noch ein hohes Ansehen genießen. Abwechslungsreiches Drumming, Tempowechsel, ein stimmlich enorm variabler Eddie Hermida und Gitarrenarbeit mit der Durchschlagkraft eines 40-Tonners gewinnen selbstverständlich keine Innovationspreise, finden allerdings meist schnurstracks den Weg zum Ziel.

Aus seiner Liebe zu klassischem Death Metal macht das Quintett dabei keinen Hehl, wie den morbiden Gitarren in „Alter Of Self“ zu entnehmen ist. Statt Synthesizer-Overkill und übertriebenen Breakdown-Eskapaden darf in „Capable Of Violence (N.F.W.)“ zwischen den walzenden Riffs auch mal ein kurzes Solo aufblitzen. Oder anders formuliert: Der Abwechslungsreichtum, den SUICIDE SILENCE diesmal zur Schau stellen, hilft bereits beim ersten Durchlauf, unnötige Längen wie beim Vorgänger „Become The Hunter“ (2020) zu vermeiden.

SUICIDE SILENCE entstammen einer anderen Generation, gehören allerdings noch nicht zum alten Eisen

„Remember… You Must Die“ dürfte auf diese Weise vor allem alteingesessene Fans versöhnlich stimmen, welche den ehemals bandtypischen Killerinstinkt auf den letzten Outputs schon verloren glaubten. Zwar bringen nicht alle Kompositionen die gleiche Urgewalt und den gleichen Biss mit wie etwa „The Third Death“, doch sind es am Ende dieser 40 Minuten doch nur wir selbst, die sich mit ihrem fortschreitenden Alter konfrontiert sehen. Ein Umstand, den uns SUICIDE SILENCE in der Zwischenzeit ganz genüsslich unter die Nase reiben.

Veröffentlichungstermin: 10.03.2023

Spielzeit: 39:37

Line-Up

Eddie Hermida – vocals
Chris Garza – guitar
Mark Heylmun – guitar
Dan Kenny – bass
Ernie Iniguez – drums

Produziert von Taylor Young

Label: Century Media

Facebook: https://www.facebook.com/suicidesilence/

SUICIDE SILENCE “Remember… You Must Die” Tracklist

  1. Remember…
  2. You must die (Video bei YouTube)
  3. Capable of violence (n.f.w.) (Video bei YouTube)
  4. Fucked for life
  5. Kill forever
  6. God be damned
  7. Alter of self (Video bei YouTube)
  8. Endless dark
  9. The third death
  10. Be deceived
  11. Dying life (Video bei YouTube)
  12. Full void
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