Ladies and Gentlemen, es ist Zeit für schöne Frauen, Traummänner und filigrane Musikalität. Äh, ja, irgendwo wohl, hier aber ist Pussytime! Die NASHVILLE PUSSY steht dann mal eher für dreckigen Rock`n´ Roll und die Band hat eher den Charme jener Leute, die man selbst in schmierigen Bikerkneipen skeptisch ansieht.
Die Show live im Key Club in Hollywood wurde ohne viel technischen Schnickschnack mitgeschnitten, das Bildmaterial ist so rau und ehrlich wie die Songs von NASHVILLE PUSSY. Es gibt reichlich Songs vom letzten Album Get some und ein paar ältere Stücke, als Fan wird man gut bedient mit rauem Schweinerock, ZZ TOP-Boogie, TED NUGENT-Riffs und MOTÖRHEAD-Kick Ass-Rock`n´ Roll. Was auf CD angenehm schmutzig und wild rüber kommt, das bringen die Pussies auch live so rüber. Ruyter Suys ist von einer Dame soweit entfernt wie unser Agony&Ecstasy von einem Job bei den Backstreet Boys, dafür ist diese Frau mehr Rock`n´ Roll als viele ihrer männlichen Kollegen. Die neue Bassistin Karen Cuda ist ein netter Blickfang in dieser rauen Runde, denn die Ausstrahlung ihrer beiden männlichen Mitstreiter gleicht eher der gelangweilter Holzfäller nach einem harten Arbeitstag.
Musikalisch gibt es solide Hausmanns-/Frauenkost, alle machen einen guten Job, haben Spaß auf der Bühne und speziell bei der wild rockenden Ruyter kann man kaum glauben, dass die Bälle wirklich da bleiben, wo sie bleiben sollen. Da muss viel Gaffatape im Spiel sein. Die unspektakuläre Videoaufnahme passt zur Musik und der Darbietung, kann mit heute üblichen Produktionen aber nicht mithalten, weder in Bild noch Ton. Dass die Show trotzdem viel Spaß macht liegt sicher gerade daran, dass hier alles harmonisch rustikal ist und die Songauswahl jeden Fan beglücken wird.
Dazu gibt es einiges an Bonusmaterial, die Backstage-, Studio- und Interviewsequenzen sind meist von einfachster Qualität und zeigen eine auf dem zweiten Blick durchaus sympathische Band mit zwei raubeinigen Typen und zwei Frauen, die jenseits der Bühne auch einfach die Bäckereifachverkäuferin von Nebenan sein könnten. In Australien steht bei Rock`n´Roll outlaw ROSE TATTOOs Pete Wells mit auf der Bühne, anschauen wird man sich das Bonusmaterial nicht oft. Einzig das von Lemmy (MOTÖRHEAD) geführte Interview wird man öfters genießen, hier stimmt spürbar die Chemie.
Für Fans ist Live in Hollywood eine feine Sache. Wer NASHVILLE PUSSY noch nicht kennt sollte wohl eher zur letzten CD greifen.
Veröffentlichungstermin: 26.09.08
Spielzeit: 146 Min. Min.
Line-Up:
Blaine Cartwright: Vocals, Guitar
Ruyter Suys: Guitar, Backing Vocals
Karen Cuda: Bass, Backing Vocals
Jeremy Thompson: Drums
Label: Steamhammer / SPV
Homepage: http://www.nashvillepussy.com
MySpace: http://www.myspace.com/nashvillepussy
Tracklist:
Live in Hollywood (in 2.0 Stereo und 5.1 Dolby Surround)
1. Pussy time
2. Going down swinging
3. High as hell
4. Piece of ass
5. Come on come on
6. Good night for a heart attack
7. She´s meaner than my momma
8. Go motherfucker go
9. I´m gonna hitchhike down to Cincinnati and kick the shit outta your drunk daddy
10. One way down
11. Hell ain´t what it used to be
12. Hate and whiskey
13. I´m the man
14. Nutbush city limits
15. The bitch just kicked me out
16. She´s got the drugs
17. Shoot first run like hell
18. Lazy white boy
19. Snake eyes
Bonus:
European tour backstage
Australia with Rose Tattoo
Mancow radio performance
Public access show Psychobabble
Aqua teen hunger force original opening
Blaine playing backstage
In the studio
Interview with Lemmy
Extra songs in Canada