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ZORA: U.V.A. [Eigenproduktion]

Italienischer Death Metal, der mit Gleichförmigkeit zu kämpfen hat und über die Bezeichnung "solide" nicht hinauskommt.

U.V.A. steht für Undisciplined Violent Aggression und ist der zweite offizielle Release der Death Metal-Band aus Kalabrien, die unter anderem Mitglieder von GLACIAL FEAR mit an Bord hat.

Im Hochglanz-Booklet versteckt sich die Scheibe und schafft es insgesamt auf sechs Lieder und gute 20 Minuten, vom Umfang her bekommt man also Ähnliches geboten, wie auf dem Erstling Dismembered Human Race. Natürlich machen die Mannen mittlerweile immernoch keine Heimatmusik, sondern knüppeln fleißig drauf los. Die Blastattacken auf U.V.A. sind allerdings eher spärlich gesät, vorherrschend ist hier der Hang zum Midtempo. Von massigem, modernem Sound unterstützt werfen die Italiener so druckvolle Riffs in die Runde, garnieren sie mit solider Schlagzeugarbeit (mit etwas klinischem Sound), verfeinern das ganze mit dunklen Death Metal-Vocals und fertig ist der südländische Hassklumpen.

Der hat allerdings mit einigen Schwachstellen zu kämpfen. Fast über die komplette Spielzeit wirkt die Musik etwas karg und leblos, was auch daran liegen mag, dass die Riffs oft minimalistisch gehalten sind. Obwohl sich hier offensichtlich um Abwechslung bemüht wird, kommt diese etwas zu kurz. Zwar finden viele Breaks und Tempovarianten ihren Weg in die Musik von ZORA, aber trotzdem wirken die Songs gleichförmig. Auf Violating Code sind die Tempowechsel sogar derart hektisch und abrupt, dass es dem Songfluss wirklich schmerzt, wofür einen das Stück allerdings mit ein paar coolen, moshigen Grooves entlohnt. Aber auch die anderen Kompositionen leiden etwas unter den Umständen. Wo der Opener Smashed Out Of Control noch flott den Vorreiter raushängen lässt, dort kann das folgende Tsantsa nur mühevoll anknüpfen. Große Akzente kann keiner der Songs setzen – und das obwohl handwerklich alles im grünen Berich ist. Hier fehlt es nur noch an den richtigen Ideen, die den ein oder anderen Aha-Effekt erlauben. Man merkt U.V.A. nämlich an, dass ZORA mehr können, als das, was hier stattfindet.

Bei allen negativen Punkten, sei angemerkt, dass die Scheibe trotz allem hörbar ist und rockt, der Sound stimmt, die Ausführung stimmt, nur ich persönlich hätte mir eben ein paar songwriterische Raffinessen erwünscht, die man 2005 bei ZORA aber (noch) nicht finden kann.

Veröffentlichungstermin: Dezember 2004

Spielzeit: 21:22 Min.

Line-Up:
Peppe Pascale – Gitarre, Vocals

Tato – Bass

Alessandro DiMeco – Drums
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.zora-experiment.tk

Email: zora@musicadventures.com

Tracklist:
01. Smashed Out Of Control

02. Tsantsa

03. A-Narcos War

04. Fresh Flesh

05. Violating Code

06. Main Frame Collapse

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