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ZERO MENTALITY: Black Rock

Der Name ist Programm und dieses Programm ist richtig gut.

Die Musik einer Band kann noch so leicht zu verinnerlichen sein, aber wenn es darum geht sie zu beschreiben, ist dann doch manchmal das genaue Gegenteil der Fall. So ist es bei ZERO MENTALITY, die mit ihrem neuen Album Black Rock, dem Hardcore fast gänzlich den Rücken gekehrt haben und nun irgendwo zwischen dreckigem Schweinerock für Turbojugendmitglieder, modernen Metal im Stil neuerer IN FLAMES, bis hin zu leicht melancholischen Untertönen so ziemlich alles parat haben und sich partout nicht kategorisieren lassen wollen. Dabei sind allerdings die dreckigen, derben und kräfitigen Nummern noch am gewöhnlichsten. Auch wenn hier ordentlich Gas gegeben wird, die ultimative Power gibt es mit dem thrashigen Planet der Affen, und die wird über das ganze Album hinweg nicht wieder erreicht, auch wegen dem krassen Gastgesang von KOLDBORN-Sänger Lars. Aber muss das auch sein? Die wirklichen Highlights haben ZERO MENTALITY nämlich parat, wenn sie ein bisschen vom Gas gehen und ihre Wut mit traurigen Untertönen versehen. Dabei ist es egal, ob es leicht melancholische Nummern wie Electric Lips und Fragile Heart sind, die fast schon an SENTENCED erinnern, oder ob es eine bittere Anklage wie Devils Charity mit seinem großen Finale, inklusive Kinderchor ist. Das hat nicht nur Eier, das ist nicht nur mutig, das ist fast schon eine Großtat.

Überhaupt, was sich ZERO MENTALITY auf Black Rock alles erlauben, egal ob derber Rock und Hardcore, etwas zurückhaltender Metal, wilder Thrash oder sogar alles zusammen, wie in Das Ende vom Lied, alles passt sehr gut ins Gesamtbild und hinterlässt niemals den Eindruck, als würde man mehreren unterschiedlichen Bands zuhören. Dazu kommt auch noch, dass hier wirklich tolle Leistungen zu hören sind, die Gitarren strotzen nur so vor Ideen und Spielfreude, die Grooves sind gnadenlos und Sänger Ben ist nicht nur tough, sondern auch gefühlvoll. Dass mit so viel Können auch die Kreativität frei wird, das beweisen die zehn Songs des Albums, die keinen einzigen Ausfall bieten. Und Jacob Bredahl hat das alles mit einer sehr schönen Soundwand superb eingefangen. Zweifellos, das sehr passend betitelte Black Rock ist eine dicke Überraschung für alle, die typischen Hardcore aus dem Pott erwarten. Denn ZERO MENTALITY sind mutig, haben das Herz am richtigen Fleck und den Arsch in der Hose. Derart kurzweilige, dicke, klischeefreie Alben dürfte es ruhig öfter geben. ZERO MENTALITY: Setzen, eins.

Veröffentlichungstermin: 9. Oktober 2009

Spielzeit: 35:39 Min.

Line-Up:
Ben – Voice
Chris – Guitar
Thorsten – Guitar
Alan – Bass, Piano, Orgel
Marcel – Drums

Produziert von Jacob Bredahl
Label: Let It Burn Records

Homepage: http://www.zeromentality.com

MySpace: http://www.myspace.com/zeromentality

Tracklist:
1. Black Rock
2. Electric Lips
3. No Salaam No Shalom
4. Planet der Affen
5. Devils Charity
6. Fragile Heart
7. Feature Dich selbst
8. Come Home
9. Dead Ember
10. Das Ende vom Lied

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