WAYLANDER: The Light, The Dark And The Endless Knot

"PAGAN METAL FOR WARRIORS AND INTELLECTUALS !!", meint das Info. NEIN, sage ich, beide Gruppen sind zwar miteinander verwandt *hüstel*, WAYLANDER sind aber einfach zu langweilig, um was zu reißen.

“Das Licht, das Dunkel und der endlose Knoten”, ein herrlicher Titel. Er deutet einerseits an, daß Licht und Schatten beim Öffnen von Knoten in dunklen Nächten nah beieinanderliegen, anderseits hat das ja auch was mit Keltentum zu tun. Und richtig: WAYLANDER spielen „PAGAN METAL FOR WARRIORS AND INTELLECTUALS !!“ – und für Schwerhörige. Müssen die den armen Rezensenten so anbrüllen? Na, was soll’s, jedenfalls ist dieser Spruch, wie zu erwarten war, Humbug, denn WAYLANDER spielen zwar Pagan Metal, also Metal mit heidnischem Hintergrund, klingen dabei aber dermaßen hausbacken und langweilig, daß man sich fragen muß, wie alt die Krieger und wie blöd die Intellektuellen sein sollen, um hiervon angestachelt zu werden. Dabei liegt das Problem sicher nicht an mangelnder Fingerfertigkeit oder an fehlendem Enthusiasmus, sondern schlicht und einfach daran, daß man nach einmaligem Hören dieser Platte keine Lust mehr hat, sich das noch ein zweites Mal anzutun – deshalb lag das Ding hier auch wochenlang rum und hat mir jeden Tag ein schlechtes Gewissen gemacht, weil ich das Review immer noch nicht geschrieben hatte. Aber was kann ich dafür? WAYLANDER kommen zwar auch aus Irland, aber wenn man die Möglichkeit hat, eine der besten irischen Bands, nämlich CRUACHAN, den ganzen Tag zu hören, macht man natürlich das. Alldieweil CRUACHAN besser produziert sind und Flöte spielen können – das, was da im Hintergrund bei WAYLANDER zwischen den altbackenen Metal-Riffs und der zu laut abgemischten Grunzstimme herumpfeift, klingt nämlich leider nicht sehr ansprechend und recht leiernd. Diese Flöte bleibt dann auch die einzige Reminiszenz an irische Folklore, überwiegend besteht „The Light, The Dark And The Endless Knot“ aus den angesprochenen biedernen Riffs, einen etwas holprigem, aber in Ordnung gehenden Schlagzeug und einem Sänger, der zwar grunzen und krächzen kann, von klarem Gesang aber besser Abstand nehmen sollte, da er doch ein wenig, ähem, gewöhnungsbedürftig klingt. Darüber hinaus sind die Songs auch noch regelmäßig zu lang und ohne packende Melodien und lassen den Hörer nach spätestens drei Minuten genervt auf die Uhr blicken. Daß ein „authentischer Druide“ (Info-Material) namens „Cosmic Clive“ (!) das Album abgemischt hat, war übrigens auch nicht von Vorteil, denn der kosmische Clive kann vielleicht nette Kräutertees, aber keinen guten Sound herbei zaubern, so daß das Endprodukt auch noch nach Keller und Proberaum klingt – was gar nicht so schlimm wäre, wenn doch die Songs ansprechend wären. Sind sie aber leider nur in wenigen Teilen, so daß die Musikszene Irlands leider mal ausnahmsweise einen Rohrkrepierer hervorgebracht hat.

VÖ: Oktober 2001

Spielzeit: 58:25 Min.

Produziert von Cosmic Clive
Label: Blackened/PHD

Tracklist:
1. Balor Of The Evil Eye

2. Anu’s Retribution

3. The Light, The Dark And The Endless Knot

4. To Rule Was Preordinated

5. Morrigan’s Domain

6. After The Fall

7. Release The Spirit Within

8. Plague Of Ages

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner