WARSPITE: Confrontation Course

Charmante und flotte Göteborg-Death Metal-Scheibe.

Kommt es mir nur so vor, als seien Bands, die dem Göteborg-Death Metal authentisch Tribut zollen, seltener geworden? Meistens wird die schwedisch-melodische Aggression durchzogen von Breakdowns und Gangshouts. Wie richtiger melodischer Death Metal der Mittneunziger klingt, weiß man inzwischen schon gar nicht mehr, höchstens wenn Klassiker wie Slaughter of the Soul oder The Mind´s Eye rotieren. Seltsam, dass bis vor wenigen Jahren die Szene von Bands wie WARSPITE überschwemmt wurden, in letzter Zeit kamen jedoch wenige wie die Sachsen unter meine Fittiche.

Und die ballern trotz ihres Faibles für Melodien ziemlich wild dahin. Flotte Uptempo-Passagen und Blast Beats sind an der Tagesordnung, dazu dezent melodische Riffs, hier und da mal ein paar Abstecher nach Florida und fertig ist der nicht allzu abwechslungsreiche, aber dennoch sehr wohlschmeckende Hörgenuss. WARSPITE konzentrieren sich auf das Wesentliche und gehen keine großen Risiken ein, wer die schnellen Passagen von SOUL DEMISE mag und gerne ein paar Riffs im Kopf behält, sollte sich das kurze wie knackige Album anhören.

Dennoch, in Sachen Abwechslung hätten WARSPITE mehr bieten können, hier und da ein paar fett groovende Passagen und das Album könnte man sich auch problemlos öfter als zweimal hintereinander anhören und man würde sich dann auch mehr als nur knapp 30 Minuten Material wünschen. Dennoch, schnelle Songs wie Dead Memory und The Aftermath und schwere Nummern wie Nuclear Wounds lassen für Melodic Death Metaller, die es gerne brutal mögen, keine Wünsche offen. WARSPITE sind keine perfekten Musiker, aber in ihrem Metier macht ihnen so schnell keiner was vor, vom Gesang bis hin zum Drumming ist alles stimmig und authentisch.

Und gerade das macht WARSPITE schon wieder fast originell. Mit unerwarteter Wut und bekannten Stärken stürmt dieses sympathische Album bestimmt des öfteren wieder in meinen CD-Player. Confrontation Course ist aggressiv wie THE BLACK DAHLIA MURDER und traditionell wie Slaughter of the Soul – das macht Spaß und findet hoffentlich bald eine Fortsetzung, auch wenn qualitativ doch noch einige Unterschiede bestehen.

Veröffentlichungstermin: 2. Oktober 2006

Spielzeit: 29:13 Min.

Line-Up:
Andy – Vocals
Ottel – Guitars
Sascha – Guitars
Ede – Bass
György – Drums, Vocals

Produziert von Kai-Uwe Schneider
Label: GUC

Homepage: http://www.warspite-online.de

Tracklist:
1. Intro
2. The Exhumation
3. Contracts
4. Dead Memory
5. The Aftermath
6. December
7. Continual Decline
8. Nuclear Wounds
9. Unholy War
10. Beg Forgiveness
11. Armed Innocence
12. Confrontation Course

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