© Lifeforce Records

WAR FROM A HARLOTS MOUTH: In Shoals

Ein Bastard aus THE DILLINGER ESCAPE PLAN und PSYOPUS im roh produzierten Hardcore-Gewand. Schwer verdaulich, aber trotzdem richtig gut.

Wenn man sich die Mühe macht, Bands verschiedenen Schubladen zuzuordnen, dann sind WAR FROM A HARLOTS MOUTH der komplette Schrank außen herum. Denn was die Jungs auf ihrem Zweitwerk “In Shoals” anstellen, entbehrt erneut jeglicher Genregrenzen. Da wird munter frickeliger Mathcore mit knallharten Moshparts gemixt und dazwischen noch schnell ein Jazz-Geplänkel eingeschoben. Wahrlich, “In Shoals” ist definitiv keine leichte Kost und muss hartnäckig wieder und wieder gehört werden, um das komplexe Gebilde nach und nach überhaupt entschlüsseln zu können. Allein schon der Opener “They Come In Shoals” ist gespickt mit Wendungen, Tempowechseln und kleinen Details, die ein aufmerksames und geduldiges Ohr benötigen, um hinter die Musik steigen zu können. Aber – und das sei gesagt – es lohnt sich, denn hat man die Scheibe erst bezwungen, wird man mit einem furiosen wie abwechslungsreichen Album belohnt, das hinter jeder Ecke mit neuen Facetten aufwartet.

WAR FROM A HARLOTS MOUTH zeigen zwei Gesichter

WAR FROM A HARLOTS MOUTH sind auf ihrem neuesten Output aber keineswegs permanent auf der Überholspur unterwegs. Zwischen Geschwindigkeitsbrechern wie dem knackigen Einminüter “Copyriot” zeigt sich mit dem Interlude “Briefing Security Werewolves On Red Alert” und dem Rausschmeißer “Scully” auch eine ganz andere Seite von “In Shoals”. Dort dominieren schwere Riffs und schleppende Rhythmen, die der Platte ein wenig Tempo rauben und zwischen den Uptemponummern zunächst wie ein Geschwür im Magen liegen. Aber das ist irgendwie auch gut so, denn hat man sich mit diesem zweiten Gesicht der Berliner arrangiert, dann sorgt das nur für eine zusätzliche Ladung Dynamik.

“In Shoals” ist Balsam für gestresste Geister

Ideal also für gestresste Geister wie du und ich, die davon nach der langwierigen, zermürbenden Zugfahrt von der Arbeit bzw. Uni nach Hause ohnehin nicht genug kriegen können. Dessen bin ich mir sicher, denn sonst hättest du vermutlich ohnehin nicht bis hierher gelesen. Wenn du also wissen willst, wie ein Bastard aus THE DILLINGER ESCAPE PLAN und PSYOPUS klingt, dem man ein dreckig und roh produziertes Hardcore-Gewand verpasst hat, dann ist “In Shoals” genau das, was du gesucht hast. Abgesehen davon hat eine Band, die mal eben über einen Beatdown-Part blastet, ohnehin schon gewonnen, findest du nicht?

Veröffentlichungstermin: 24.04.2009

Spielzeit: 36:19 Min.

Line-Up:
Nico: Vocals
Simon: Guitar
Daniel: Guitar
Filip: Bass
Paule: Drums

Produziert von WAR FROM A HARLOTS MOUTH
Label: Lifeforce

WAR FROM A HARLOTS MOUTH “In Shoals” Tracklist

01. They Come In Shoals
02. No High Five For Coward
03. Briefing Security Werewolves On Red Alert
04. Crooks At Your Door (Video bei YouTube)
05. Justice From The Lips Of The Highest Bidder
06. Copyriot
07. The Certain Nothing
08. Appropriate Tools Required To Intercept And Obstruct Errorism
09. What Happens In The District (Paper Agents)
10. Stays In The District (I´m The Black Sheep Of Her Country)
11. Scully

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