WALLACHIA: Ceremony Of Ascension

Wenn epische WINDIR-Klänge auf Mut stoßen…

Das Cover wirkt untypisch für eine Norwegian Epic Black Metal-Truppe, und der erste Gedanke ist: Es ist sicher von einer Frau. Ist es tatsächlich – die verträumten Welten, welche das zweite WALLACHIA-Album visuell begleiten, stammen von der one and only Laura. Doch wie sich bald zeigt, ist das nicht die einzige Überraschung, welche die norwegisch-österreichische Truppe zu bieten hat.

Denn an diesem Album gibt es eigentlich nur zwei Dinge auszusetzen: Der Sound der Drumkicks klingt zu künstlich und trübt die Freude über die anderweitig gelungene Produktion. Zweitens: 35 Minuten sind zu kurz, bei dieser Fülle an musikalischer Freude (was unweigerlich die Vermutung nahelegt, dass WALLACHIA Sadisten sind)! Denn Ceremony Of Ascension ist wahrlich ein Festmahl an atmosphärischem Black Metal. Wobei – ganz so stimmen tut dies nicht, da das Quartett immer wieder mal heimtückisch die technisch versierte Todesmetallkeule aus dem Busch holt.

Die Kombination von Black und Death Metal ist nicht ungefährlich, und viele Bands scheitern daran oder begnügen sich damit, die Genres strikt zu trennen. Nicht so WALLACHIA. Im sehr starken Song Refulsalvation zitieren sie – und nicht nur dort – WINDIR. Und zwar gekonnt. Die Gitarren, die Komposition – es ergreift den Likferd-Fan tief im Herzen, wenn solche Gitarrenlines wie eine leibhaftige akustische Valfar-Reinkarnation plötzlich aus den Boxen schallen.

Und WALLACHIA machen dies so gut, dass man nie von Abkupfern sprechen möchte. Zu ergriffen ist man von der Musik. Denn das Quartett mischt auch noch eine stilvolle Portion VINDSVAL dazu und spielt gefühlvoll mit epischen Mächten – etwa in Genesis Enigma. Gedanken an HOLLENTHON kommen bisweilen ebenfalls auf, wenn sich WALLACHIA von dieser getragenen Seite geben. Aber da gibt es eben auch noch die andere Seite. Immer wieder würzt die Band ihre Kreationen mit todesmetallischer Brachialität und lässt kurz, knapp und heftig Death Metal-Prügel auftreten. Nie zu lang, nie zu zerstörerisch – aber technisch versiert und ausgefeilt.

Fazit: Wer abwechslungsreichen, atmosphärischen Schwarzmetall mit saftigem norwegischen Touch sucht, ist bei WALLACHIA genau an der richtigen Adresse. Ceremony Of Ascension bietet starke Songs, dichte Atmosphäre und mutige Verbindungen von alter Räudigkeit und zarten Synths. Einfach klasse!

Veröffentlichungstermin: 17.04.2009

Spielzeit: 35:52 Min.

Line-Up:
Lars Stavdal: Gitarren, Bass, Vocals
Thomas Kocher: Drums
Stefan Traunmüller: Backing Vocals
Polly Sandnesmo: Keyboards

Produziert von Stefan Traunmüller
Label: Twilight Vertrieb

Homepage: http://www.myspace.com/wallachiaband

Tracklist:
1. Self-inflicted Stigmata
2. Refusalvation
3. Kamikaze Christians
4. Rival Of A Cursed Destiny
5. Sanctimonia XXIII
6. Genesis Enigma
7. Void Expansion
8. The Wreckage Of Innocence

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