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VINEGAR HILL: Earthbound

Pünktlich zum 15-jährigen Bandbestehen präsentiert die österreichische Melodic Metal Formation VINEGAR HILL ihr viertes Studioalbum „Earthbound“. Eigenproduktion und Eigenvertrieb werden großgeschrieben, was ziemlich beachtlich ist. Für das Cover Artwork konnte man den Künstler Kacper Gika engagieren, der unter anderem schon für TRIVIUM oder EPICA tätig war. Letztendlich wurden es 13 Tracks, für welche die Band hart arbeitete und nun endlich seinen Fans präsentieren kann.

Zum Jubiläum starten VINEGAR HILL richtig durch

Schon der Opener „The Fall“ zeigt, dass die fünf Musiker in vorangegangenen Bands ihre Fähigkeiten erlernt haben und diese nun eindrucksvoll umsetzen. Vor allen die geniale Lead-Gitarren Hookline weiß gut zu gefallen und das Schlagzeug macht ordentlich Druck und überzeugt mit vielen Spielereien. Dazu kommt das prägnante Wechselspiel am Gesang, den cleane Gesang kann man als Trademark im Sound sehen: Während die Strophen mit krächzender, rauer Stimme vorgetragen werden, setzt im Refrain der klare Gesang ein und besticht mit hohem Wiedererkennungswert.

Ein fixer Bestandteil im Sound der Steirer sind Synthesizer bzw. Samples, für welche sich Gitarrist Michael Dreschnig verantwortlich zeigt. Während diese bei den ersten zwei Titeln noch dezent im Hintergrund vorkommen, ändert sich die Herangehensweise in „The Liar And The Lamb“. Die im Refrain eingesetzten Synthis machen den Track eine Ecke melodischer und versprühen mystische Stimmung.

Der Härtegrad wird zu keinem Zeitpunkt in schwindelerregende Höhen geschraubt. Viel mehr zeichnen sich die Songs durch das eingängiges Songwriting aus und können durch technische Versiertheit punkten. Weiters glänzt „Earthbound“ mit seinem Abwechslungsreichtum, weshalb beim Durchhören der Titel niemals lange Weile aufkommt. Tempowechsel gehören zur Tagesordnung, Blast Beats werden gezielt und nicht durchgehend eingesetzt und die oftmals harmonischen Gitarrensoli wissen zu überzeugen.

Eingängigkeit statt Langeweile

Das wohl härteste Stück ist „In Reverse“. Hier geht es gleich zu Beginn voll zur Sache und es wird ziemlich thrashig drauf los gerockt, ehe wieder die Melodie in den Vordergrund rückt. Als Anspieltipp möchte ich „Tender Pain“ erwähnen. Der Titel weiß auf ganzer Linie zu überzeugen und hat einen großartigen Refrain, welcher sich zu einem großartigen Ohrwurm entwickelt. Dieses Phänomen kann man bei so manchen Passagen in der Musik VINEGAR HILLs beobachten und ist das Resultat des eingängigen Songwritings.

Der Titeltrack „Earthbound“ ist mit seinen gut acht Minuten Spielzeit mit Abstand der Längste. Ein sehr epischer Track, der allerdings etwas vorhersehbar wirkt und große Überraschungen außen vor lässt. Wahre Volltreffer hingegen sind die zweite Singleauskoppelung „Youth“ oder das melodische „Fiction“. Die Band hat es geschafft, die Titel mit ziemlich tollen Gitarrensoli aufzupeppen, welche in jedem Song vorkommen. Man merkt den Musikern an, dass sie ihr Handwerk beherrschen und einiges an Erfahrung vorweisen können.

Unterm Strich bestechen VINEGAR HILL mit einem starken Album zum 15-jährigen Bandbestehen. 13 Nummern konstant auf einem hohen Level zu halten, ist mit Sicherheit kein einfaches Spiel, doch die Steirer belehren uns eines Besseren. Bleibt nur noch zu hoffen, die Band bald live zu sehen und die Nummern richtig abfeiern zu können – denn danach verlangt das Liedgut auf dem Release. Daumen hoch!

Veröffentlichungsdatum: 25.03.2022

Label: RecordJet

Spieldauer: 64:36

Line Up:

  • Dominik Stadler – Vocals
  • Andreas Fahrleitner – Gitarre, Back Vocals
  • Michael Dreschnig – Gitarre, Vocals
  • Lukas Marek – Bass
  • Thomas Troppacher – Drums

Mehr im Netz:

VINEGAR HILL “Earthbound” Tracklist

The Fall
Whispering Walls
The Liar And The Lamb
An Avalanche Of Empathy
Tender Pain
Youth
All Suns Descending
Fiction
King´s Landing
The Dream Tale
In Reverse
Cosmos
Earthbound

 

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