VIDNAOBMANA: Legacy

Für eine Reise durch die dunkelsten Stellen der schwärzesten Nacht liefert VIDNAOBMANA auch hiermit den richtigen Soundtrack.

VIDNAOBMANA ist ein Künstler aus Belgien, der schon – egal ob Solo oder in Zusammenarbeit mit Anderen – in knapp 20 Jahren sage und schreibe 40 Alben veredelt hat. Doch auch alleine ist der Mann sehr kreativ, seine Dante-Trilogie umfasst – logischerweise – drei Alben, Legacy ist das abschließende Kapitel. An Kreativität mangelt es dem Soundtüftler also keineswegs, auch wenn Legacy minimalistischen elektronischen Ambient bietet, der sicherlich nicht allen leicht im Magen liegen und von einigen mißverstanden wird.

Extrem düster, in keinster Weise eingängig oder tanzbar, erzeugt VIDNAOBMANA viele Stimmungen und Bilder im Kopf des Hörers, die Wenigsten sind jedoch positiver Natur. Die sehr langen Songs haben aber die Gabe, dass sie sich aufbauen, selbst wenn sie nur dahindümpeln. Will heißen, dass die Stücke sich nichtmal aufbauen müssen, sie werden mit der Zeit automatisch immer bedrohlicher und dunkler für den Hörer. In der Dunkelheit diese Scheibe zu hören ist sicherlich gutes Futter für Albträume, doch man kann Probleme kriegen. Diese Musik – so bedrohlich sie auch ist – am Stück intensiv zu hören ist nicht leicht, irgendwie plätschert alles nach einer Gewissen Zeit dahin.

Electro-Ambient-Freaks werden wohl das Gegenteil behaupten, doch ich hätte mir auch anderes erhofft als nur Atmosphäre. Dies wird zwar im Intro Canto durch Steve von Tills (NEUROSIS) Gastgesang und im abschließendem Titeltrack durch Steve Wilsons (PORCUPINE TREE) ausuferndem Gitarrensolo nicht praktiziert, da durch die Gastmusiker eine weitere Facette auftaucht, doch die anderen Songs können durchaus langatmig wirken. In der richtigen Stimmung lässt Legacy bestimmt auch mich erschaudern, doch diese Stimmungen sind sehr selten. Doch die visionäre Herangehensweise ist derart einzigartig, dass man Legacy in jedem Fall anerkennen muss.

Für eine Reise durch die dunkelsten Stellen der schwärzesten Nacht liefert VIDNAOBMANA den richtigen Soundtrack, doch Vorsicht: Mit Metal, Rock oder normalem Elektro hat dies nichts zu tun. VIDNAOBMANA, das ist ganz spezielle Musik für spezielle Menschen, Nihilisten und Depressive.

Veröffentlichungstermin: 25. Oktober 2004

Spielzeit: 74:00 Min.

Produziert von VIDNAOBMANA
Label: Relapse Records / Release Entertainment

Homepage: http://www.vidnaobmana.be

Tracklist:
1. Canto

2. Bloodshift

3. Torment and Resolution

4. Sinners´s Tongue

5. The Virtual Insomnia

6. Cycle of Agony

7. Impious Rising

8. Legacy

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