VICIOUS ART: Pick Up This Sick Child

Mörderischer, abwechslungsreicher old-school Death Metal.

Teuflisch lange hat es gedauert bis das zweite Album der teuflischen schwedischen Death Metal-Künstler VICIOUS ART auch im Rest von Europa erschien. Pick Up This Sick Child erblickte in Skandinavien bereits im Herbst das Licht der Welt, jetzt dürfen auch wir im Süden uns an dem gnadenlosen Death Metal der fünf Musikern laben. Und ehrlich gesagt, ich möchte diese 45 Minuten kranken Metals nicht missen wollen, auch wenn es nicht wirklich Neues und Ungewöhnliches zu hören gibt.

VICIOUS ART geben auf ihrem zweiten Album ordentlich Gas und lassen deutlich mehr andere Einflusse darauf zu, als noch auf Fire Falls and the Waiting Waters. Hier gibt es auch eine ordentlich Ladung Thrash und Black Metal zu entdecken, teils sogar mit düsterer Atmosphäre, gemäß dem Credo: Hauptsache es bläst die Rübe weg. Nun, in den elf Songs haben sich natürlich keinerlei melancholischen oder ruhige Passagen eingeschlichen, alles geht mitten in die Fresse. Doch wenn VICIOUS ART einen Gang zurück schalten und eher grooven, dann verliert die Mischung ein wenig an Fahrt. Am besten sind die Blast- und Uptempo-Passagen, in denen sich das Quintett richtig ausleben kann.

Dennoch erschaffen die fünf Musiker vor allem catchy Songs, die ins Ohr und in die Beine gehen. Manche Nummern haben jedoch mehr Qualitäten als andere, Tombstone Grind, Our Family Flesh, Chewing Gunpowder und das abschließende The Topmost Violent God prügeln den Hörer bis ans andere Ende der Welt. Gnadenlose Riffs, tightes Drumming und die mächtigen Vocals von Jocke Widfeldt und Jörgen Sandström haben derartig dicke Eier, dass man sich selbst wie ein Schuljunge fühlt. Die mächtige Produktion tut ihr Übriges in Sachen wegblasen.

Zwar fehlt bei Pick Up This Sick Child ein wenig die Intensität, da das Album ziemlich kalt und unnahbar wirkt, und auch ein paar Nummern durch zu viele Grooveparts nicht so ganz funktionieren wollen, aber unterm Strich sollten Freunde von altmodischem Death Metal, von Black und Thrash, sowie selbstverständlich vom Debütalbum dieser Band, unbedingt reinhören. Eine derbe Attacke und Kampfansage auf das Geschmacksempfinden von Schöngeistern und Freunden moderner Musikströmungen.

Veröffentlichungstermin: 4. April 2008

Spielzeit: 44:14 Min.

Line-Up:
Jocke Widfeldt – Vocals
Tobbe Sillmann – Guitar, Vocals
Matti Mäkelä – Guitar
Jörgen Sandström – Bass, Vocals
Robert Lundin – Drums

Label: Mighty Music

Homepage: http://www.viciousart.se

Tracklist:
1. Tombstone Grind
2. The Paulina Paw Paintings
3. Our Family Flesh
4. Murderer
5. We´re Both Into Killing Me
6. Chewing Gunpowder
7. Evicting Dead Tenants
8. Dancing Münchhausen
9. And Bent Down for Years
10. Chain Hooks Falling
11. The Topmost Violent God

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner