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UNPROCESSED: …And Everything In Between

UNPROCESSED verbinden auf “…And Everything In Between” alt mit neu und erklimmen so die nächste Stufe.

In gewisser Weise kann man den Titel durchaus wörtlich nehmen. Nach der Prog-/Djent-Odyssee „Artificial Void“ (2019) und dem vergleichsweise sanften Pop-Appeal des Vorgängers „Gold“ (2022) landen UNPROCESSED nun genau zwischen den Stühlen. Das Quartett entdeckt den Metal und die Härte wieder, nimmt aber die Erfahrung des vorherigen Abstechers mit. „…And Everything In Between“ verbindet somit das Beste beider Welten, indem es dynamische Arrangements mit spieltechnischer Meisterklasse und gefühlvollen Melodielinien verbindet.

Zu hören ist das bereits im Opener „Hell“, wo sich das Stück mit dem klar gesungenen Refrain öffnet und so einen Kontrast zum tief gestimmten Riffing darstellt. Den Härtegrad schraubt „Lore“ anschließend weiter nach oben: Screams, Blast Beats und allerlei Saitenakrobatik lassen uns kaum zu Atem kommen, als trieben uns UNPROCESSED ganz bewusst vor sich her. Warum? Um uns auszupowern und so empfänglicher zu machen für ihre ausgefalleneren Ideen?

UNPROCESSED erfinden sich auf “…And Everything In Between” neu

Kaum vorstellbar, denn was „…And Everything In Between“ besonders auszeichnet, ist der scheinbar mühelose Charakter, mit dem die einzelnen Stücke und Elemente ineinanderfließen. Jedes Zahnrad sitzt am richtigen Platz: „Thrash“ verbindet alt und neu in aufregend origineller Weise; das smooth-groovende Fundament von „Backbone“ besitzt dank des metallischen Grundgerüsts dennoch genug Biss und umschmeichelt uns schließlich zum Ende mit einem wunderbaren Gitarrensolo. Dass der Refrain des anschließenden „Die On The Cross Of Your Martyr“ aufgrund der Postproduktion dezent an BRING ME THE HORIZON erinnert, ist nur ein kleines Detail neben der virtuosen Giatrrenarbeit, für die UNPROCESSED hier außerdem Tim Henson und Scottie LePage (beide POLYPHIA) gewinnen konnten.

Die Einflüsse der US-Amerikaner gehen auch an Manuel Gardner Fernandes und Christoph Schultz nicht gänzlich vorüber, wenn sie in den ruhigeren Momenten von „Glass“ oder „Blackbone“ ihre Instrumente in eloquenter Weise sprechen lassen. Vor diesem Hintergrund und in Verbindung mit den nicht minder akzentuierten Leistungen an Bass und Schlagzeug erfinden sich UNPROCESSED neu und erklimmen so die nächste Stufe. Eigenständig, kreativ und von Anfang bis Ende mitreißend bringt „…And Everything In Between“ unser Verständnis von Prog zum Bröckeln: Wir müssen uns mit Blick auf die Band-Diskografie nicht für eine der beiden Seiten entscheiden, wenn wir doch zwischen den Stühlen das Beste aus beiden Welten bekommen können.

Veröffentlichungstermin: 01.12.2023

Spielzeit: 38:45

Line-Up

Manuel Gardner Fernandes – Vocals, Gitarre
Christoph Schultz – Gitarre
David John Levy – Bass, Synthesizer
Leon Pfeifer – Drums

Produziert von Manuel Gardner Fernandes und David John Levy

Label: Eigenproduktion

Homepage: https://www.unprocessed.band/
Facebook: https://www.facebook.com/Unprocessedofficial

UNPROCESSED “…And Everything In Between” Tracklist

  1. Hell
  2. Lore
  3. Thrash (Video bei YouTube)
  4. Blackbone (Video bei YouTube)
  5. Die on the Cross of the Martyr (ft. Tim Henson and Scott LePage of Polyphia) (Video bei YouTube)
  6. Glass (Video bei YouTube)
  7. Abysm
  8. I Wish I Wasn’t
  9. Purgatory
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