UNDER-RADIO: Under-Radio

Irgendwie klingt es immer gleich, wenn technisch versierte Gitarrenhexer Riffs schreiben. Auch Eric Zimmermanns Projekt UNDER-RADIO bietet diesbezüglich nichts Neues.

Irgendwie klingt es immer gleich, wenn technisch versierte Gitarrenhexer Riffs schreiben. Auch Eric Zimmermanns Projekt UNDER-RADIO bietet diesbezüglich nichts Neues. Dass Mark Zonder (FATES WARNING) seine Finger bei einigen Stücken im Spiel hatte, hört man diesen auch recht deutlich an. Doch die Qualität von dessen Hauptband wird zu keinem Zeitpunkt erreicht. Die restlichen Songs dürften für Fans amerikanischer Saitenhexer zwar unterhaltsam sein, doch auch hier klingen viele Ideen lediglich wie halbgare Kopien der Originale.

Bei den meisten Stücken sorgt Sänger Robbie Wycoff dafür, dass auch Nichtmusiker dem Songverlauf folgen können. Er klingt ähnlich wie Zonders Bandkumpel Ray Alder, wenn er erkältet ist. Zumindest meidet er höhere Lagen und klingt dadurch recht eindimensional. Am meisten geht er bei dem Track Every Time aus sich heraus, welcher in Fankreisen bereits vor geraumer Zeit die Runde machte. Das Stück hätte so auch auf A Pleasant Shade of Gray stehen können. Das restliche Songmaterial kann dieses Niveau leider nicht halten, obwohl auch immer wieder deutliche FATES WARNING-Einflüsse erkennbar sind. Schon das Anfangsriff der Openers Acrobat klingt verdächtig nach seinem Kollegen One vom Disconnected-Album. Mit Spinningwheels und Lifeline sind außerdem noch zwei weitere leicht introvertierte Stücke mit Metal-Schlagseite auf dem Album zu finden. Im krassen Gegensatz dazu stehen die beiden lockeren Rock-Nummern Swing It! und Bigger Fish To Fry. Hier zeigt Zimmermann, dass er sein Instrument beherrscht, es schreien und wimmern lassen kann. Zuletzt gibt es noch drei Instrumentalstücke, die von Akustikgezupfe bis zu typischem Sologedudel reichen.

Somit bleiben unterm Strich ein halbes Dutzend Songs, denen es deutlich an Eigenständigkeit mangelt. Eine klare Linie ist auf der CD zudem nicht erkennbar, weshalb ich qualitätsbewussten Fans stattdessen lieber die letzten Alben von FATES WARNING und auch VANDEN PLAS empfehle würden.

Veröffentlichungstermin: 11.11.2002

Spielzeit: 39:08 Min.

Line-Up:
Robbie Wycoff: Gesang

Eric Zimmermann: Gitarre, Bass

Matt Bissonette: Bass

Mike Valerio: Bass

Chris Howard: Schlagzeug

Mike Zonder: Schlagzeug
Label: Lion Music / Generation Records

Tracklist:
1. Acrobat

2. Spinningwheels

3. How Was The Funeral?

4. Swing It!

5. Elmer`s Revenge

6. Every Time

7. Lifeline

8. Bigger Fish To Fry

9. Drinking Blood

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