ULYTAU können mit dem Herkunftsland Kasachstan definitiv den Exotenbonus für sich beanspruchen. Eine einzelne E-Gitarre macht indes noch keinen Metal – und so bewegt sich die Band irgendwo zwischen Neoklassik, Folk und Klassikvergewaltigungen. Letzteres bezieht sich auf die Fussnägel-rollen-sich-bis-zur-Ferse-auf Klassikcover – doch dazu später mehr. Soundtechnisch fällt diese Eigenproduktion durch klare Klänge auf. Klar, mehr Druck wäre gut gewesen, aber man hört auf jeden Fall alle Instrumente – traditionelle und metallische – raus.
Die instrumentalen Folkpassagen von Two Warriors gehen denn auch in Ordnung. Gitarrentechnisch sind ULYTAU nicht besonders hart unterwegs, es wird einfach ein bisschen dazu geschrummt und manchmal fühlt man sich vom Drive her etwas an ältere SUBWAY TO SALLY oder CORVUS CORAX erinnert, wenngleich ULYTAU nichts mit der typischen Mittelaltermucke zu tun haben. Richtig schlimm wird Two Warriors nur, wenn ULYTAU sich an klassischer Musik vergreifen. Vivaldivergewaltigung, Bachbeschmutzung und Mozartmalträtierung – NEIN DANKE! Unauthentisch, zu süßlich und genauso grauenhaft wie VANESSA MAE, Hello Kitty und RONDO VENEZIANO zusammen. Das reinste Kitschbrechmittel.
Fazit: Spielen kann die Band auf jeden Fall, obwohl die allzu süßlichen-schmelzenden Violinenklänge bisweilen störend davon ablenken und den Kitschfaktor in schmerzliche Dimensionen jagen. Wer allerdings nichts von klassischer Musik versteht und es nicht so hart mag, kann ULYTAU wegen dem Exotenbonus mal antesten…
Veröffentlichungstermin: 31.07.2009
Spielzeit: 45:59 Min.
Line-Up:
Nurgaisha Sadvakasova – Violine
Maxim Kichigin – Gitarre
Erjan Alimbetov – Dombra
Roman Adonin – Keyboards
Evgeny Sizov – Bass
Igor Djavad-Zade – Drums
Label: Eigenproduktion / Imusic Rec (Intergroove)
Homepage: http://www.ulytau.com
MySpace: http://www.myspace.com/ulytau
Tracklist:
1. Adai
2. Winter(Four Seasons)
3. Rice farmer
4. Two warriors
5. Toccata and Fuge
6. Ata Tolgauy
8. Yapir-Ai (Folk Song)
9. Teriskakpai
10. Kokil
Bonus: TwoWarriors Video