TRENDKILLER: Interesting View Of Strange Things

Gelungenes, rotziges und grooviges Hard Rock-Album mit ein klein wenig Schatten!

Um dieses Review habe ich mich jetzt bereits seit einigen Wochen herumgedrückt, weil ich nicht so richtig wusste, wie ich das hier Gebotene richtig beschreiben soll und mir auch nicht so ganz im Klaren darüber war, ob ich die Platte nun gut finde oder nicht.
Zunächst einmal war ich verwundert, dass es wohl mittlerweile weltweit mindestens drei TRENDKILLERs zu geben scheint, die mit mehr oder wenig aktuellen Releases aufwarten, dabei finde ich persönlich den Bandnamen eigentlich gar nicht so toll, Geschmacksache eben. In diesem Fall haben wir es jedenfalls mit einer norwegischen Band zu tun. Interesting View Of Strange Things scheint wohl das Debüt zu sein, leider liegen mir keine näheren Infos vor.

Rein stilistisch würde ich mal sagen, wir haben es hier mit dreckigem und rotzigem Hard Rock zu tun. Die Produktion ist sehr gelungen und versprüht die richtigen Vibes, das klingt alles fett und richtig schön analog, ich denke, dass die Band live genau so klingt wie auf Konserve – und das ist als Kompliment gemeint!
Sänger Freddy tönt in den härteren Passagen ähnlich wie Phil Anselmo bei DOWN und auch musikalische Vergleiche sind nicht ganz aus der Luft gegriffen, wobei TRENDKILLER etwas songorientierter zu Werke gehen und allgemein mehr Wert auf eingängige Vocal-Lines legen, außerdem klingen sie bei weitem nicht so verschwitzt – ist ja auch kaum möglich.
Desweiteren ist ein überdeutlicher BLACK SABBATH-Einfluss zu erkennen (das enthaltene Cover von Children Of The Graves bestätigt meine Vermutung) und die letzten Platten von SENTENCED haben die Jungs sicherlich auch schon mal gehört!
Allgemein ist zu sagen, dass ich den Eindruck habe, es gibt auf Interesting View Of Strange Things viel Licht, aber auch ein wenig Schatten. Einen Song wie z.B. das mit einer fetten Chorusmelodie und geilen Grooves ausgestattete Chasing Dragons (Song Nr. fünf) finde ich wirklich richtig geil, der Opener Different Air knallt sehr ordentlich aus den Boxen und Point Of No Return (Nr. sechs) versprüht pure Lebensfreude – es haben sich aber auch einige Tracks eingeschlichen, die mich nicht so ganz überzeugen können und gerade dadurch, dass sich alle Stücke stilistisch sehr ähneln, dann eindeutig abfallen. Hätte es vielleicht anstatt derer noch einige kleine Experimente in Richtung anderer Gefilde gegeben, wäre mein Daumen richtig steil nach oben gegangen, so reicht es eben nur zu einem 70°-Winkel mit kleinen Schwankungen nach oben und unten.

Insgesamt ist Interesting View Of Strange Things ein Album, das fett abrockt und eigentlich keine Gefangenen macht, mit etwas mehr Mut zum Risiko aber sogar ein richtiger Knaller hätte werden können, was letztendlich noch nicht ganz gelungen ist. Wenn TRENDKILLER daran künftig noch etwas feilen, steht der Karriere nichts mehr im Wege, Freunde dieses Genres sollten so oder so mal reinlauschen.

Eine kleine Randbemerkung: Nachdem im Booklet keine Songtitel angegeben sind, habe ich mir diese Info von verschiedenen Seiten geholt, die dann auch allesamt übereinstimmen. Das Problem ist nur, dass ich persönlich den Eindruck habe, dass die Songreihenfolge irgendwo vertauscht und immer wieder falsch abgetippt wurde, daher meine Song Nr. XY Bemerkung oben und keine Gewähr, dass meine persönlichen Highlights auch so heißen, wie vermerkt – dies gilt natürlich auch für die Auflistung weiter unten.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 46:10 Min.

Line-Up:
Freddy Vain – vocals
Torbjørn 2B Isaksen
Knut – bass
Nico – drums

Label: Edgerunner Music

Homepage: http://www.trendkillerweb.com

Tracklist:
01. Different Air
02. The Punisher
03. Interesting View Of Strange Things
04. Creeps
05. Chasing Dragons
06. Point Of No Return
07. Remission
08. The Things You Do
09. Thoughts In Me
10. Peacemaker
11. Children Of The Grave

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