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TOTAL ANNIHILATION: 84 [Eigenproduktion]

Thrash Metal der alten Schule zwischen ANNIHILATOR, SLAYER und OVERKILL.

Wer nicht bereits beim Anblick des Bandlogos weiß, wie der Hase läuft, der wird wohl auch nach der Hälfte der Platte noch unwissend mit den Schultern zucken. Ja, dass sich TOTAL ANNIHILATION dem Thrash Metal verschrieben haben, ist ein ähnlich gut gehütetes Geheimnis wie die wahre Motivation hinter dem Irak-Krieg. Nur mit dem Unterschied, dass die Schweizer keinen Hehl aus ihrer Passion machen und ein geradliniges Oldschool Thrash-Geschredder abziehen, das genau die Werte verkörpert, welche die Musikrichtung vor über 20 Jahren groß gemacht haben.

In erster Linie sind das natürlich die sozialkritischen Texte über Terrorparanoia, überbezahlte Konzernvorstände, die in die eigene Tasche scheffeln, sowie den drohenden Überwachungsstaat. Letzterer gibt “84” – in Anlehnung an George Orwells Dystopie “1984” – schließlich auch seinen Namen und zählt dank seiner unkomplizierten Art und dem toll eingebundenen Sample aus dem zugehörigen Kinofilm zu den Höhepunkten des Albums.

“84” bereitet vor allem alteingesessenen Thrash-Anhängern Freude

Aber auch in den übrigen Disziplinen steht die goldene Ära des Thrash Metal Pate. Sowohl Schlagzeugspiel als auch Gitarrenarbeit sind in Anlehnung an Größen wie SLAYER, OVERKILL und ANNIHILATOR schnell, präzise und genretypisch messerscharf. Einzig an wirklich frischen Ideen mangelt es TOTAL ANNIHILATION dadurch zwangsweise, denn staubig sind die Hauptriffs von “Social Distortion” und “Atomic Suicide” allemal. Zugute halten muss man den Jungs zwar die druckvolle Produktion mit natürlichem Gitarrensound sowie die herrlich dreckigen und kratzigen Vocals von Daniel Altwegg, ein paar mehr Solos und vor allem abwechslungsreichere Rhythmusgitarren hätten es aber schon sein dürfen.

Lässt man den proletenhaften Tiefpunkt “Thrash Metal” und “Dosenbier” beiseite, dann bleibt “84” den genannten Kritikpunkten zum Trotz ein solides Album, das vor allem alteingesessenen Genreanhängern Freude bereiten wird. In Hinblick auf die Halbwertszeit dürfen TOTAL ANNIHILATION beim nächsten Mal für meinen Geschmack dennoch ein bisschen weniger plakativ auftreten – jedenfalls was das Musikalische betrifft.

Veröffentlichungstermin: 01.08.2010

Spielzeit: 36:33 Min.

Line-Up:
Daniel Altwegg – Vocals
Fernando Ortega – Guitars
Lucas Löw – Bass
Tizian Blanc – Drums

Produziert von V.O. Pulver und TOTAL ANNIHILATION
Label: Eigenproduktion

TOTAL ANNIHILATION “84” Tracklist

01. Big, Fat, Lying Bastards
02. 84
03. Social Distortion
04. Monster
05. Atomic Suicide
06. Circle Mosh
07. Terror
08. Thrash Metal und Dosenbier

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