The effects of good music are not because it´s new; on the contrary, music strikes us more the more we are familiar with it, heißt es im Booklet von Nightmare´s Nest. Zitieren von Autoritäten kann helfen, den eigenen Standpunkt zu untermauern, warum die Holländer den Urheber dieses Zitats, Johann Wolfgang von Goethe, nicht nennen, bleibt also ein Rätsel. Das Zitat macht aber sofort klar, dass man von TO ELYSIUM kein progressives Meisterwerk, mit dem Musikgeschichte geschrieben werden wird, zu erwarten hat, es wird vielmehr bewusst nicht versucht, originell zu klingen, sondern stereotyper Gothic Metal mit abwechselnd männlichen Grunts und hohem, lieblichen Frauengesang dargeboten. Was die Band von vielen anderen unterscheidet? Rein Doze kann wirklich grunzen, und die Stimme von Esther de Vos ist zwar hoch, aber dennoch kraftvoll und sicher, verglichen mit dem dünnen Gezwitscher vieler Chanteusen in diesem Genre. Auch songwriterisch sind TO ELYSIUM keine Amateure. Breaks werden geschickt platziert, die Songs weisen genug Variation in Tempo und Taktart auf und sind gekonnt arrangiert, was sich darin ausdrückt, dass auf ständige Keyboardteppiche verzichtet wird und dieses Instrument stattdessen gezielt und dezent eingesetzt wird, oft in Form von kleinen, sich wiederholenden Piano-Melodien. Derbe, flottere und rockende Passagen wechseln sich ab mit tieftraurigen, langsamen Passagen, die aber nie die Überhand gewinnen, denn der Metal in der Stilbezeichnung der Holländer wird groß geschrieben, was sich unter anderem in dem teilweise vom klassischen Heavy Metal inspirierten Leadgitarrenspiel zeigt.
Während der Song Dualism mit seinen wunderbar melodischen Gitarren und einer betörenden Gesangslinie etwas hervorsticht, ist Nightmare´s Nest im Großen und Ganzen ein sehr homogenes Album, bei dem bis auf besagte Ausnahme keine Ausfälle nach oben oder unten gibt. Es gibt keine herausragenden Ideen und Hooklines, auch ist das Riffing auf Dauer doch etwas zu simpel, so dass die Band mit ihrem zweiten Album ein handwerklich völlig in Ordnung gehendes Album abliefert, das jedoch reichlich unoriginell und bis auf einige wenige Ausnahmen vollkommen beliebig klingt.
Veröffentlichungstermin: 21.06.2004
Spielzeit: 49:10 Min.
Line-Up:
Esther de Vos – Gesang
Rein Doze – Gesang
Manny van Oosten – Gitarren
Ray van Lente – Gitarren
Andries van der Worp – Bass
Marcel Winkes -. Synthesizer
Sjoerd Visch – Schlagzeug
Label: Ebony Tears
Hompage: http://www.toelysium.com
Tracklist:
1. Stagnant
2. Nerve Bending
3. Dualism
4. Hypno Lap Dancer
5. King Atlas
6. I Decline
7. A Solitary Walk
8. Descenders
9. Absynthe Twin Stars
10. Carrion Karma
11. The Tired Youth
12. Volcano Below Zero
13. Nightmare´s Rest