Da hat sich aber jemand Mühe gegeben. TIMOR geizen weder mit Bandinfo, noch mit Farbtinte und legen mit The First Chapter ein Demo vor, von dem sich mancher Act in punkto Aufmachung eine Scheibe abschneiden könnte. Musikalisch liefern die Züricher eine Mischung aus altem Thrash, melodiösem Death Metal und modernen Midtempo-Parts ab. Dabei fällt es der Musik ungleich schwerer Akzente zu setzen, als der Aufmachung. Ein hämmernder Thrashbeat und sägende, abgehackte Riffs treiben die Songs gut nach vorne, unterbrochen von stampfenden und groovenden Einsätzen. Das will manchmal nicht so wirklich passen, die Übergänge aus geradlinigem Mitt-80er Thrashmetal und modernem Metalcore-Mosh wirken nicht immer fließend, das Ergebnis oft nicht homogen. TIMOR wirken dabei, als versuchen sie zwei Generationen zu verbinden. Im Grund gar nicht so übel, da man die Schweizer so nicht ohne weiteres in die Trend-Schublade stecken kann. Dennoch ist bei TIMOR einfach alles schon da gewesen. Das eine früher, das andere später.
Nichtsdestotrotz ist das erste Kapitel der Jungs ein gelungener Startschuss. Die teils wirklich gut arrangierten Songs machen die Scheibe nicht nur rein materiell gesehen zu einer runden Sache. Heftiger Gesang und eingestreute Blastbeats ergänzen das Bild um einige Facetten. Wo allerdings TIMOR in der Szene ihren Platz finden wollen wird mir nicht so ganz klar. Dafür sind die Kontraste aus Tradition und Trend einfach zu krass. Somit muss man sich nach den vier Tracks des Demos einfach zügeln und lieber auf das kommende Album warten, an dem TIMOR zur Zeit werkeln – und das mit Sicherheit deutlicher zeigen wird, wo sich die junge Combo ihren Weg bahnen will. Zu hoffen bleibt auch, dass sich der Sound in Zukunft weiterentwickeln wird, denn die Produktion dieses Demos ist da noch etwas rumpelig und dumpf.
Veröffentlichungstermin: 2005
Spielzeit: 13:29 Min.
Line-Up:
Lukas – Bass/Vocals
Nico – Guitars/Vocals
Panos – Guitar
Dave – Drums
Produziert von TIMOR
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.timor.ch
Tracklist:
01. Killing Spree
02. Creating Innocence
03. Rage Of The Demons
04. Doombringer