THOU ART LORD: Orgia Daemonicum

Nachdem ich die älteren THOU ART LORD-Platten als großer Anhänger der griechischen Black-Metaller ROTTING CHRIST eher als belanglos und für einen Musiker wie Sakis als eine große Enttäuschung empfunden hatte, legt das Trio nach nunmehr drei gottlosen Jahren auf "Orgia Daemonicum" einen ganzen Tacken zu und weiß mit großartigen Songs wie "He, the Great Worm" und "Hecate Unvealed" richtig zu überzeugen!

Wow, was für eine Steigerung! Nachdem ich die älteren THOU ART LORD-Platten als großer Anhänger der griechischen Black-Metaller ROTTING CHRIST eher als belanglos und für einen Musiker wie Sakis als eine große Enttäuschung empfunden hatte, legt das Trio nach nunmehr drei gottlosen Jahren auf Orgia Daemonicum einen ganzen Tacken zu und weiß mit großartigen Songs wie He, the Great Worm und Hecate Unvealed richtig zu überzeugen! Unterlegt von einem unglaublich transparenten Soundgewand metzeln sich die Griechen durch zehn abwechslungsreiche (!), textlich meist satanistisch angehauchte Tracks, die man rein atmosphärisch zweifelsohne dem Black Metal zuordnen könnte.

Doch weit gefehlt: Ähnlich wie ROTTING CHRIST vereinen auch THOU ART LORD Einflüsse aus nahezu allen Metal-Genres und schweißen diese zu einem kochend heißen Langeisen zusammen, mit dem so wohl niemand gerechnet haben dürfte. Mal groovy und in angenehmen Midtempo-Regionen unterwegs, mal mit bratenden Blastbeats scheppernd und mal mit atmosphärischen Chören aufwartend – auf Orgia Daemonicum steht musikalische Vielfalt ganz klar im Vordergrund und es gelingt der Band trotzdem mit Leichtigkeit, den eigenen Wiedererkennungswert dadurch nie zu dezimieren. Klar, die Parallelen zu ROTTING CHRIST sind unumstritten und zeigen sich wieder einmal schon nach wenigen Sekunden Spielzeit, aber die wesentlich trockenere Manier, mit der THOU ART LORD zu Werke gehen, entwickelt langfristig ein ganz eigenen und nicht minder interessanten Charakter. Keyboards spielen nämlich keine große Rolle, Gitarrenharmonien gibt es ohnehin so gut wie gar nicht und die ungewöhnlich laut prügelnden Schlagzeugfurien stechen aus der spartanischen Instrumentierung erstaunlich gut heraus. Das Ergebnis sind wunderbar bodenständig klingende Hassbrocken wie der obercoole Rausschmeißer Power From Hell, der eigentlich schon unfassbar rockende Titeltrack und der Mitgröhler An Appartion of Vengeance – meiner Meinung nach allesamt Meilensteine dieses Genres und auch nach seit dem Release mittlerweile sechs verstrichenen Monaten sträflichst unterbewertet. Wer diese mit 36 Minuten Laufzeit kurze, aber äußerst knackige CD also immer noch nicht sein Eigen nennt, sollte schleunigst zugreifen!

Veröffentlichungstermin: 28.03.2005

Spielzeit: 36:28 Min.

Line-Up:
Sakis – vocals, guitar

The Magus – vocals, bass

Themis – Drums
Label: Black Lotus Records

Homepage: http://www.thouartlord.tk

Tracklist:
01. Possessed / The Legion

02. Hecate Unvealed

03. An Apparition of Vengeance

04. He, the Great Worm

05. The Gnostic Code

06. The Royal Invocation of Apophis

07. Orgia Daemonicum

08. Necromantic

09. Satanic Aphorisms

10. Power From Hell

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