THE TROOPS OF DOOM sind eine neue Band um Jairo “Tormentor” Guedz, den alte Hasen als den ersten SEPULTURA-Gitarristen kennen. Gespielt hat er auf der “Bestial Devastation” EP sowie dem Debütalbum “Morbid Visions”. Auf “Schizophrenia” war bereits Andreas Kisser zu hören, allerdings geht wohl ein Teil des Songwritings noch auf die Kappe von Jairo. Wenn nun also ein ehemaliger SEPULTURA-Musiker eine neue Band gründet und diese nach einem SEPULTURA-Song aus dem Jahre 1986 benennt, dann kann man schon eine grobe Ahnung bekommen, wie die Chose klingt. Neben Jairo besteht die Band aus weiteren brasilianischen Metal-Veteranen. Seit der Bandgründung 2020 hat die Band mit “The Rise Of Heresy” (2020) und “The Absence Of Light” (2021) zwei EPs veröffentlicht, ein weiteres Jahr später folgt nun das erste Album. Ein recht ordentliches Tempo, aber vermutlich geht solch alten Hasen das Songwriting einfach recht zügig von der Hand.
Alte Hasen spielen alte Musik – THE TROOPS OF DOOM huldigen dem Extrem Metal der Achtziger
Veröffentlicht wird “Antichrist Reborn” über Alma Mater Records, das 2016 gegründete Label von MOONSPELL-Frontmann Fernando Ribeiro. Sympathische Wahl, denn alleine durch das Namedropping hätte die Band sicher auch bei einem größeren Label unterkommen können. Und weil man gerade so richtig schön nostalgisch ist, hat man für das Coverartwork von “Antichrist Reborn” gleich mal Sergio Oliveira ausgegraben; den Mann, der das Cover für die “Morbid Visions”-EP von SEPULTURA zu verantworten hat. Das Ergebnis finde ich großartig und passt natürlich perfekt zur Musik von “The Troops Of Doom”. Merkwürdig, dass Oliveira anscheinend keine weiteren Artworks für Metalbands erstellt hat. Na ja, vielleicht ändert sich das ja jetzt.
Musikalisch bekommen wir auf “Antichrist Reborn” genau das, was zu erwarten war, nämlich puren Achtziger Death/Thrash Metal, wie ihn eben auch SEPULTURA auf ihren Frühwerken spielten. Der größte Unterschied ist dabei natürlich zum einen, dass THE TROOPS OF DOOM spielerisch auf einem völlig anderen Level sind als SEPULTURA es vor knapp vierzig Jahren waren und auch der Sound weit entfernt vom Gerumpel auf “Bestial Devastation” und “Morbid Visions” ist. Da hört man Gott sei Dank, dass hier erfahrene Musiker am Werk sind, die aber eben noch auf den selben Kram stehen wie vor vierzig Jahren. Warum auch nicht?
Alter Death Metal, Steinzeit-Thrash und CELTIC FROST
Und so gibt es hier neben viel ganz altem Death Metal und so manchem Steinzeit-Thrash-Riff auch eine Menge CELTIC FROST-Worshipping, ganz offensichtlich zum Beispiel bei den ersten beiden Songs “Dethroned Messiah” und “Far From Your God”. Ach ja, und natürlich beim am Ende geparkten CELTIC FROST-Cover “The Usurper”, welches in der Promo-Version des Albums leider nicht enthalten ist. Dabei finden THE TROOPS OF DOOM die richtige Balance zwischen rasantem Geballer, klassischem Ufta-Beat und etwas schleppendem Tempo. Als Gäste sind die beiden KRISIUN-Recken Moyses Kolense und Alex Camargo am Start – fragt mich aber nicht, bei welchem Song, die Bandinfo schweigt sich dazu aus – sowie João Gordo, Frontmann der brasilianischen Thrash/Hardcore Legende RATOS DE PORAO, der bei “A Queda” das Gebrüll übernimmt.
Mix und Mastering wurden von den Herren Peter Tägtgren beziehungsweise Jonas Kjellgren übernommen. Der Sound ist druckvoll, aber nicht zu sauber. Keine sterile Produktion, aber auch nicht betont rumpelig. Alles in allem ist “Antichrist Reborn” eine richtig runde Sache geworden. Vierzig Minuten schnörkelloses old school Geballer, dem vielleicht noch die ganz großen Momente fehlen, welches dafür aber durchgehend Lust auf Sachbeschädigung im Namen des Antichristen macht.
Veröffentlichungsdatum: 15.04.2022
Spielzeit: 43:08
Line Up:
Alex Kafer – vocals, bass
Jairo “Tormentor” Guedz – guitars
Marcelo Vasco – guitars
Alexandre Oliveira – drums
Label: Alma Mater Records
Bandhomepage: https://www.thetroopsofdoom.com
Facebook: https://www.facebook.com/thetroopsofdoom
Bandcamp: https://thetroopsofdoom.bandcamp.com
TROOPS OF DOOM “Antichrist Reborn” Tracklist
01. Dethroned Messiah
02. Far From Your God
03. Altar Of Delusion (Video bei YouTube)
04. Grief
05. Pray Into The Abyss
06. The Rebellion
07. Deserters From Paradise
08. Apocalypse MMXXII
09. A Queda (Lyric-Video bei YouTube)
10. Preacher’s Paradox
11. The Usurper (Celtic Frost cover)