THE RED CHORD: Fed Through The Teeth Machine

Deutlich besser als "Prey For Eyes", lange nicht so stark wie "Clients". Trotzdem: Ab in den Pit!

Die Zeit hat gezeigt, dass ein gutes, aber nicht überragendes Album wie Prey For Eyes keine Chance auf längere Rotation in meinem CD-Player hatte, vor allem im Gegensatz zu dem furiosen Clients. Was machen THE RED CHORD auf ihrem vierten Album also? Natürlich, sie schränken die Experimente des letzten Werks wieder ein und konzentrieren sich auf ihrer übel gelaunte, einzigartige Mischung aus Death Metal, Hardcore, Thrash und Grindcore, die ganz weit weg von nicht nachvollziehbarem Mathcore und noch weiter weg von stumpfen Deathcore-Trends liegt. THE RED CHORD ballern so unbefangen wie zu der Zeit, als sie noch alle Möglichkeiten zur Weiterentwicklung hatten, sprich Clients. Dennoch ist das Songmaterial nicht immer ebenbürtig, es gibt ein paar schräge Passagen, die etwas die Power aus dem Album raus nehmen, einige Songs, die dem Vergleich zum übermächtigen Clients nicht standhalten können. Aber THE RED CHORD machen das Beste daraus, keinen neuen Überraschungserfolg verbuchen zu können, und schreiben einfach die besten Songs, die ihnen möglich sind.

Dass ihnen Fed Through The Teeth Machine hörbar selbst Spaß macht, ist die Grundvoraussetzung für eine derart starke Performance. Die Riffs treffen wirklich oft ins Schwarze, das Basspiel ist sehr versiert und sorgt nicht selten für dezente melodische Momente und das irre Drumming von Brad Fickeisen treibt den Hörer durch das Album wie ein Stier seinen Torrero durch die Arena. Passend dazu ist das Gebrüll von Guy Kozowyk wieder sowas von wütend, dass man meint, er frisst das Mikro auf. Daraus entstehen Hits wie Demoralizer, Hymns And Crippled Anthems und The Ugliest Truth, von deren Kaliber es gerne mehr auf das Album hätten schaffen können. Aber davon abgesehen sind mit Mouthful Of Precious Stones und Sleepless Nights In The Compound auch ein paar langsamere und dreckige Bastarde auf Fed Through The Teeth Machine zu finden, die beweisen, dass THE RED CHORD auch in den melodischen Bereichen nichts von ihrer Bosheit verlieren, im Gegenteil, hier hält auch noch eine gewisse Morbidität Einzug.

Der Gesamteindruck von Fed Through The Teeth Machine ist ein sehr positiver. Das gesamte Album wirkt wie ein Zyklon, der alles wegfegt, was sich ihm in den Weg stellt, was auch an der furiosen Produktion und dem Mix liegt. Nimmt man es auseinander, lassen sich schon ein paar Schwächen am vierten Album der Bostoner entdecken, denn das Songmaterial ist hier und da nicht so stark, wie man es erwarten hätte dürfen. Davon abgesehen, mit den oben genannten Hits kriegen THE RED CHORD einen doch wieder rum und prompt ist man drin, in dieser herrlichen Gewaltspirale, bei der letztendlich doch das Gesamtwerk zählt. Empfehlenswert? Für Fans selbstverständlich, für Freunde von modernem, brutalem Metal auch allemal. Also, ab in den Pit die kleinen Deathcore-Kiddies platt machen!

Veröffentlichungstermin: 23. Oktober 2009

Spielzeit: 35:20 Min.

Line-Up:
Guy Kozowyk – Vocals
Mike McKenzie – Guitar, Vocals
Gregory Weeks – Bass
Brad Fickeisen – Drums

Produziert von Jonny Fay
Label: Metal Blade Records

Homepage: http://www.theredchord.com

MySpace: http://www.myspace.com/theredchord

Tracklist:
1. Demoralizer
2. Hour Of Rats
3. Hymns And Crippled Anthems
4. Embarrassment Legacy
5. Tales Of Martyrs And Disappearing Acts
6. Floating Through The Vein
7. Ingest The Ash
8. One Robot To Another
9. Mouthful Of Precious Stones
10. The Ugliest Truth
11. Face Area Solution
12. Sleepless Nights In The Compound

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