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THE HIGH CONFESSIONS: Turning Lead Into Gold With The High Confessions

Ein enttäuschendes All-Star-Projekt, das eigentlich eine originelle Meisterleistung hätte vollbringen können.

Na immerhin heißt das Debütalbum von THE HIGH CONFESSIONS nicht Turning Shit Into Gold With The High Confessions. Das wäre nämlich glatt gelogen. Aber nicht, dass du glaubst, diese All-Star-Band wäre extrem schlecht. Nur Scheiße in Gold können sie eben nicht verwandeln. Scheinbar hat es in Sanford Parkers Studio etwas zu viel zu Rauchen gegeben. Wer weiß, in nüchterner Arbeitsatmosphäre hätten Chris Conelly von MINISTRY, Steve Shelley von SONIC YOUTH, Jeremy Lemos von WHITE/LIGHT und eben Sanford Parker vonMINSK und NACHTMYSTIUM vielleicht mitreißendere Musik gespielt. Immerhin, so einen Mix spielt derzeit wohl keine andere Band auf dieser Erde. THE HIGH CONFESSIONS klingen in etwa so, als würden JESU oder späte GODFLESH in Richtung Wave, Post Rock. KILLING JOKE und US CHRISTMAS schielen.

Die Songs von Turning Lead Into Gold With The High Confessions dauern mitunter enorm lang, in der gesamten Spielzeit der Stücke ändert sich aber nur wenig. Dieses Album besteht aus flächigen, aber gut gemachten Synthesizern, dem schiefen und stellenweise gelangweilten, teils auch mehrstimmigen Sprechgesang von Chris Conelly und dem erstaunlich direkten Drumming von Steve Shelley, das aber immer wieder recht vertrackt und hypnotisch wirkt. Dazu kommen pulsierende Bassläufe, Gitarren kommen aber hauptsächlich in entstellter Form vor, oder begnügen sich generell mit dem Hintergrund. Ausnahme: Der Opener. Nach dem starken Auftakt in Form des dissonant rockenden und stampfenden, angenehm kurzen Stücks Mistaken for Cops stellen die nächsten drei Songs dieses Debüts sind eine harte Geduldsprobe für nüchterne Geister dar, das abschließende Chlorine And Crystal zeigt wieder mehr Gitarren, dichtere Instrumentierung, spannendere Arrangements und allgemein eine Richtung, in die sich THE HIGH CONFESSIONS in Zukunft eher bewegen sollten.

Dennoch, der gute, kompakte Anfang und die letzten zehn, immerhin ansatzweise interessanten Minuten machen den schwachen Rest von Turning Lead Into Gold With The High Confessions nicht wett. Gerade Along Come The Dogs und Dead Tenements sind enttäuschende Songs, die diese Musiker nicht hätten abliefern dürfen. Statt Gänsehaut gibt es hier diskrete Langeweile, verpackt in eine typisch für Sanford Parker erdige und originelle Produktion. Schade, aber THE HIGH CONFESSIONS können dem Ruf, der ihnen vorauseilt nicht gerecht werden.

Veröffentlichungstermin: 30. Juli 2010

Spielzeit: 53:25 Min.

Line-Up:

Chris Conelly
Steve Shelley
Jeremy Lemos
Sanford Parker

Label: Relapse Records
MySpace: http://myspace.com/thehighconfessions

Tracklist:

1. Mistaken For Cops
2. Along Come The Dogs
3. The Listener
4. Dead Tenements
5. Chlorine And Chrystal

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