TENHI: Maaäet

Bis zum Herbst ist es noch lange hin, aber auf "Maaäet" ist er zu hören.

Lange mussten Fans von TENHI auf ein neues Album warten. Nun endlich, nach dreieinhalb Jahren, melden sich die finnischen Klangzauberer eindrucksvoll zurück. Große Umwälzungen hat es im Sound der Band nicht gegeben: Maaäet steht wie sein Vorgänger für folkige, progressive und vor allem melancholische Musik, verletzlich und inspiriert durch die Natur. Wie kaum eine andere Band verstehen es die Finnen, mystische, fast ausnahmslose mithilfe akustischer Instrumente erzeuge Klangbilder von hoher atmosphärischer Dichte zu kreieren – Klangbilder, zu denen die in finnischer Sprache vorgetragenen Gesänge, mal zerbrechlich, mal tief und beschwörend, einen nicht unwesentlichen Teil beitragen.

Wenn sich auch im Großen kaum etwas geändert hat, so hebt sich das neue Album in den Details doch deutlich von seinem Vorgänger ab: Maaäet ist vor allem dunkler, ja teilweise beklemmend düster. Den Musikern gelingt hier das Kunstwerk, eine bedrückende Trostlosigkeit zu vermitteln, ohne musikalisch zu langweilen. Auf Maaäet präsentiert sich die Band zum Teil noch minimalistischer als in der Vergangenheit. So passiert in Kompositionen wie dem kurzen Maa Syttyy oder Aatos ausgesprochen wenig, selbst für TENHI-Verhältnisse. Den einzelnen Klängen wird dafür ein umso größerer Raum gelassen, um sich entfalten zu können. Diese Klänge, und das ist ein weiterer Unterschied gegenüber Väre, dem letzten Album der Band, werden verstärkt einem Piano entlockt, welches in Varpuspäivä und vor allem Sarastusjävija eine tragende Rolle spielt, aber auch in einigen weiteren Stücken zum Einsatz kommt. Da die Finnen es aber verstehen, immer wieder zu den richtigen Zeitpunkten aus diesem Minimalismus auszubrechen durch vergleichsweise dichte Arrangements, in denen auch schon mal exotische Flötenklänge das Bild bestimmen, laufen sie keineswegs Gefahr, den Hörer einzuschläfern.

Mit Maaäet ist TENHI ihr wohl bisher ausgereiftestes Album gelungen, ein Album, welches sich musikalisch fernab von gängigen Schemata bewegt, dem willigen Hörer aber dennoch den Zugang nicht allzu schwer macht und eine enorme bildhafte Kraft besitzt – bis zum Herbst ist es noch lange hin, aber auf Maaäet ist er zu hören.

Veröffentlichungstermin: 10.02.2006

Spielzeit: 60:15 Min.

Line-Up:
Ilmari Issakainen – Schlagzeug, Piano, Gitarre, Bass

Tyko Saarikko – Gesang, Piano, Harmonium, Synth, Gitarre, Percussions

Ilkka Salminen – Gesang, Gitarre, Bass, Harmonium, Percussions
Label: Prophecy Productions

Homepage: http://www.tenhi.com

Email-Adresse der Band: tenhi@utustudio.com

Tracklist:
1. Varpuspäivä

2. Kuoppa

3. Kuulut Kesiin

4. Salain

5. Viimeiseen

6. Vähäinen Violetissa

7. Sarastuskävijä

8. Maa Syttyy

9. Tuulenkaato

10. Aatos

11. Uuvu Oravan Luu

12. Rannalta Haettu

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