TALETELLERS: The Missiles of Mercy

Cooler Rotz-/Heavy Rock, irgendwo zwischen GLUECIFER und D.A.D. "The Missiles of Mercy" rockt.

Als Hard Rock / Heavy Rock / 80ies Heavy Metal wird die Musik von den TALETELLERS im Infoschreiben zur 3-Song-EP Missiles of Mercy eingestuft und es ist erfreulich, dass das Gebotene weit davon entfernt ist angestaubt und langweilig zu klingen. Und vor allem in keiner Weise Deutsch!
Mit Bad Motherfucker hat der Vierer, der aus der Band TALETELLERS SOULSELLERS hervorgegangen ist, einen Einstand par excellence abgeliefert – das stimmige Instrumentalintro mal außen vor gelassen. Wie eine Mischung aus GLUECIFER und D.A.D. rockt der Song aus den Lautsprechern und tritt dabei kräftig in den Arsch. Heavy Rock erscheint hier wirklich eine völlig unangebrachte Kategorisierung – Rotzrock, dass ist es, was die Jungs hier fabrizieren und selbst der inhaltlich mehr als platte Refrain passt hier wie das Knie in die Weichteile.
G.D.A. geht nicht ganz so direkt nach vorne, bringt aber vor allem durch den coolen Bass den richtigen Drive mit. Man möchte wetten, dass dieser Pascal Louis ne zweisaitige Bassgitarre spielt. Kuhglocke und Hammondorgel geben dem Song zusätzliche Coolness und Alan Costa bringt die perfekte Stimme mit, der einzig Eigenständigkeit fehlt. Wobei…an manchen Stellen hat er sogar ein bisschen was von THE CULT-Frontmann Ian Astbury, und das ist doch auch was wert.
Würde man an dieser Stelle noch wetten, dass diese Band das Potenzial zum richtig Durchstarten hätte, gerade weil die TALETELLERS sehr gut den Sound der 80er-, 90er und 2000er verbinden, lässt der Rausschmeißer dieser eindeutig zu kurzen Mini leichte Zweifel aufkommen, ob den Jungs über die Länge eines gesamten Albums nach der Hälfte nicht vielleicht doch die Puste ausgeht. Man bewegt sich im pumpenden Mid-Tempo und kann auch mit dem gelungenen Refrain nicht über eine gewisse kompositorische Biederkeit hinwegtäuschen, die den guten ersten Eindruck ein ganzes Stück schmälert.

Ein spitzen Song, ein sehr guter und eine Durchschnittsnummer – das reicht noch nicht aus, um diese Band beim ersten Lebenszeichen richtig einschätzen zu können. Das eindeutig erklärte Ziel Professioneller Plattenvertrag, professionelles Management, professionelles Booking, ausverkaufte Tourneen, irgendwann von der Musik leben können… erscheint etwas zu erzwungen. Denn ob die TALETELLERS wirklich das Zeug dazu haben, das müssen sie erst mal auf einem kompletten Album unter Beweis stellen.

Veröffentlichungstermin: Dezember 2006

Spielzeit: 17:50 Min.

Line-Up:
Alan Costa – Vocals, guitar
Stefan Kuhn – Guitar
Pascal Louis – Bass
Ben Graf – Drums

Produziert von Taletellers & Phil Hillen
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.taletellers.de

Tracklist:
1. The Missiles of Mercy
2. Bad Motherfucker
3. G.D.A.
4. Mr. President

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