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TAETRE: Out Of Emotional Disorder

TAETRE zeigen mit diesem Album, daß man ‘altmodischen’ Death Metal auch heute noch interessant umsetzen kann

Death Metal war auch mal ein Trend. Damals gab’s dutzende von Bands, die alle gleich klangen und allenfalls Durchschnitt waren. Danach hatte man den Eindruck, es tut sich nicht mehr viel und viele Bands, die mit Death Metal bekannt wurden, haben sich nun davon abgewendet. Eine Death Metal-Band, die weit über dem Mittelmaß liegt und die zeigt, was zeitgemäß in dieser Sparte ist, sind TAETRE, eine recht junge Combo aus Göteborg, deren Debütalbum ‘The Art’ gerade mal ein Jahr alt ist. Ihr aktuelles Album ‘Out of emotional disorder’ zeigt, dass Death Metal Ende der Neunziger immer noch frisch und vielseitig sein kann.

Gitarrist und Sänger Jonas Lindblood sagt über ‘Out of emotional disorder’: “Die Texte beschreiben die verschiedenen emotionalen Stimmungen eines Menschen, oder meinetwegen von mir, und wie schnell sie sich verändern können. Das Hauptthema des Album handelt davon, psychisch krank zu sein, der Mensch auf dem Frontcover symbolisiert das.” Das verheißt Abwechslung und Aggression; und diesen Erwartungen wird das Album gerecht.

TAETRE zeichnen ein Bild, das viele Stimmungen ausdrückt

TAETRE vermischen Einflüsse aus dem Death-Metal-Bereich mit klassischem Thrash-Riffing sowie ruhigen Parts und zeichnen somit ein Bild, das viele Stimmungen ausdrückt. Das gilt für das gesamte Album genauso wie für einzelne Tracks. Die Strukturen der Songs erinnern an eine Fahrt mit der Achterbahn, nach einem ruhigen, schönen, teilweise sogar friedlich anmutenden Beginn stürzt dich der Song in Abgründe voller Aggression und Hass, denen wieder ruhigere Passagen folgen. Das Konzept der Texte wird musikalisch umgesetzt, insofern hat Jonas recht mit seinem Statement.

Neben den Vocals, die weniger aus monotonen Death-Growls als aus thrashigen Shouts bestehen, überzeugt die abwechslungsreiche Gitarrenarbeit mit zum Teil mehrstimmigen Läufen und aggressivem Riffing. Die Schweden sind sogar in der Lage, einem so bekannten Song wie ‘Paint it Black’ mit den für sie typischen Stimmungwechseln innerhalb eines Songs zu interpretieren.

Der Charakter der Band bleibt auf “Out Of Emotional Disorder” stets erkennbar

Ob das Ganze nun viel mit Geisteskrankheit zu tun hat, sei dahingestellt. Fest steht aber, dass dieses Album durch musikalisches Können und vor allem durch sehr gutes Songwriting überzeugt. Trotz der Vielfalt und Abwechslung der einzelnen Songs bleibt der Charakter der Band durchweg erkennbar, die Songs verlieren sich nicht in den sehr unterschiedlichen Einzelteilen. Die Übergänge dazwischen sind keine Notlösungen, sondern wirken durchdacht und die Songs sind so strukturiert, dass sie nicht in unübersichtliches Gefrickel ausarten, sondern man findet immer wieder eine bekannte Linie.

Für den amtlichen Sound, der auch in den ruhigen melodiösen Parts und den Akustikpassagen nichts an Druck einbüßt, ist übrigens Andy LaRocque, Gitarrist von KING DIAMOND, verantwortlich.
Anspieltip: Track 6, ‘ An Epitaph Carven’

TAETRE “Out Of Emotional Disorder” Tracklist

Intro
Die with Me
The bitter Withering
Your Illusion unmasked
Poisoned (Hearts Black Soil)
An Epitaph Carven
Nightbreed
Departure Suicide
Paint it black
Outro

Spielzeit: 37:05

Line-Up:

Lindblood- Throat &Gitarre
Graveyard – Drums
Conny Vandling – Bass
Danyael – Gitarre

VÖ: 1.5.1999

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