SYZYGY: Realms Of Eternity [Eigenproduktion]

Proggig, musikalisch perfekt, super produziert – und irgendwie langweilig!

Eigentlich haben SYZYGY alles, was man als Neo-Progband braucht. Fähige Musiker, kompetente Arrangements, eine klare, druckvolle Produktion und mit Mark Boals (ex-YNGWIE MALMSTEEN, ROYAL HUNT) einen erfahrenen und nicht ganz unbekannten Sänger, dennoch werde und werde ich mit Realms Of Eternity nicht warm. Der Opener Darkfield ist musikalisch absolut rund und stimmig, die Gesangslinien klingen mir aber einfach zu unspektakulär und uninspirert, da passiert sehr wenig und es bleibt trotzdem nichts hängen. Nach gut zehn Minuten ist der Song rum und bis auf ein paar coole Licks und Breaks war nichts wirklich Aufregendes dabei. Diesen Eindruck habe ich eigentlich über die komplette Spielzeit, das sind immerhin knapp 80 Minuten. Das beiligende Info spuckt da ganz andere Töne und auch allgemein scheint das zweite Album der Clevelander ganz gut anzukommen, mir hat das auf Dauer aber zu wenig Drive und zu wenig Eigenständigkeit, ich kann einfach genau sagen, welche Platten die gesetzteren Herren im Schrank stehen haben. Hier lugt mal ein wenig YES durch, da mal ein bisschen SPOCK´S BEARD, aber SYZYGY höre ich einfach nicht raus. Das klingt alles furchtbar gemein und wahrscheinlich gibt es viele Progger, die Realms Of Eternity gerade aufgrund seiner musikalischen Perfektion und der stilistisch in die üblichen Prog-Hörgrenzen passenden Songs lieben werden, aber ich langweile mich irgendwann einfach. Sei es beim instrumentalen Vanitas oder auch bei Dreams, welches zwar musikalisch eine Glanzleistung geworden ist, aber einen ziemlich platten Refrain hat und für meinen Geschmack einfach unnötig gestreckt wurde. Es gibt immer wieder einzelne Parts, die aufhorchen lassen und die einen kurz packen, dann werden sie aber so ausgeschlachtet, dass man doch wieder die Lust verliert. Das musikalische Herzstück ist dann das in acht Parts unterteilte The Sea. Wunderschönes Akustikintro, danach musikalische Achterbahnfahrten, teilweise richtig schöne Melodiebögen und auch der Gesang geht mal aus sich heraus und begeistert, aber dann wird eben einfach wieder alles unnötig in die Länge gezogen und man wippt unruhig hin und her. Ich liebe überlange Songs, aber es gibt kein Gesetz, dass Progbands immer welche haben müssen, weniger ist eben oft doch mehr. Auf Roots Of Eternity wird ganze vier Mal die zehn Minuten-Marke gesprengt, technisch gelingt das ohne Probleme, songwriterisch für meinen Geschmack aber nicht. Das liest sich wie ein Verriss, soll aber eigentlich keiner sein. Es ist nur so, dass progressiv fortschrittlich bedeutet und nicht Wiedergekäue. Wer von den FLOWER KINGS oder SPOCK´S BEARD nicht genug kriegt und gerne viel mehr in der Art hören möchte, der darf SYZYGY ruhig eine Chance geben, mir persönlich ist das inzwischen aber zu ausgelutscht.

Veröffentlichungstermin: 2009

Spielzeit: 77:17 Min.

Line-Up:
Mark Boals – vocals
Carl Baldassarre – guitar, vocals
Al Rolik – bass, vocals
Sam Giunta – keys
Paul Mihacevich – drums, vocals

Produziert von Carl Baldassarre
Label: Eigenproduktion

Homepage: ttp://www.syzygymusic.com

MySpace: http://www.myspace.com/syzygymusicenterprises

Tracklist:
01. Darkfield
02. Vanitas
03. Dreams
04. Echoes Remain
05. Dialectic

The Sea
06. Arranmore Isle
07. Overture
08. The Sea
09. The Morning Song
10. Variations, Part 1
11. Variations, Part 2
12. Reflections
13. Finale

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