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SUCKING LEECH: Errordynamic [EP]

Ein Wutsturm: Mit „Errordynamic“ meldet sich Niederbayerns dienstälteste Grindcore-Band mit frischen Ideen und jeder Menge Energie zurück.

Man möchte es nicht glauben, aber im (nett ausgedrückt) konservativen Niederbayern ist in Sachen extremen Metals mehr los, als man denken möchte, auch wenn es so manche Location und den ein oder andere Veteran weniger gibt als noch vor 10 oder 20 Jahren. Eine Konstante sind SUCKING LEECH, die vermutlich dienstälteste Grindcore-Band der Region. Und im Vergleich zu anderen Underground-Bands, die sich entweder aufgelöst haben oder mittlerweile relativ egal geworden sind, definieren sich die Eggenfeldener immer mehr aus.

„Errordynamic“ wütet kompakt, versiert und treffsicher: SUCKING LEECH klingen überraschend skandinavisch.

Und doch: Um SUCKING LEECH war es mit Ausnahme der 2021 Split mit MACABRE DEMISE länger still. Das letzte Album „Sick“ mag fünf Jahre alt werden, SUCKING LEECH haben nichts von ihrem Biss verloren. Im Gegenteil: Das Kurzformat steht der Band äußerst gut zu Gesicht. Sechs Songs in weniger als 15 Minuten, das verspricht Aggression und Fokus. „Errordynamic“ klingt dabei recht skandinavisch: ROTTEN SOUND und AXIS OF DESPAIR dienen als stilistische Eckpfeiler. Crustige Riffs als Basis für sauber ausgearbeitete Songs mit jeder Menge Aggression – SUCKING LEECH ist die Erfahrung anzumerken.

Ein wenig Abwechslung gibt es auch mit den Songs „As Mother Closed My Eyes“, dessen Tremolo-Riffing nach NAPALM DEATH in den frühen 2000ern klingt und „Victim Of The System“, dessen Mainriff eine kleine Verneigung vor DYING FETUS sein könnte. Auch „DOT“ bricht aus den restlichen Songs aus – der einminütige Track ist ungefähr doppelt so schnell wie der Rest der EP und dadurch sehr chaotisch; so als würden SUCKING LEECH dieses Stück kaum beherrschen können. Insgesamt ist viel los in den sechs Songs, gleichzeitig ist der Gesamteindruck ein geschlossener.

SUCKING LEECH haben ihren Biss nicht verloren; im Gegenteil: „Errordynamic“ zeigt die Grindcore-Band auf dem Zenith ihres Schaffens.

„Errordynamic“ strahlt diese „it’s good to be back“-Mentalität aus. SUCKING LEECH klingen, als wäre da viel Aufgestautes; und endlich darf es raus. Mit scharfen Riffs, einer Menge Blast Beats und schnellen Grooves ist die EP ideal für zwischendurch. Schade nur, dass „Errordynamic“ kein Full Length-Album geworden ist. Niederbayern wird oft unterschätzt, und diese vier Musiker sind ein guter Beweis dafür. SUCKING LEECH sind nicht müde, sie sind im besten Alter und präsentieren sich von ihrer Schokoladenseite – auch durch die anständige Produktion und nicht zuletzt ihre Erfahrung. Klarer Fall: Wer Grind gerne crustig mag, sollte diesem Wutsturm eine Chance geben.

VÖ: 13. Oktober 2023

Spielzeit: 13:37

Line-Up:
Stef – Vocals
Sick Hanson – Guitar
Reini – Bass
Reichi – Drums

Label: RTM Productions

SUCKING LEECH „Errordynamic“ Tracklist:

1. 3ecksLichter
2. Our Wealth, Their Ruin
3. As Mother Closed My Eyes
4. Victim Of The System
5. DOT
6. Errordynamic (Video bei YouTube)

Mehr im Netz:

https://suckingleech.bandcamp.com/
https://www.facebook.com/people/Sucking-Leech/100063662732597/
https://www.instagram.com/sucking_leech/

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