Stray From The Path - Clockworked Cover

STRAY FROM THE PATH: Clockworked

Ein Abschied mit Ausrufezeichen: „Clockworked“ gleicht einem Abrisskommando, während STRAY FROM THE PATH kein Blatt vor den Mund nehmen.

„It’s better to burn out than to fade away.” Nicht nur die spontane Veröffentlichung von „Clockworked“ sorgte für verdutzte Gesichter, auch die begleitende Ankündigung hinterließ ihre Spuren: STRAY FROM THE PATH hören auf. Das elfte Studioalbum ist somit gleichzeitig eine Art Abschiedsgeschenk – eines, das die meisten unbedarften Leute wahrscheinlich lieber nicht auf dem Gabentisch hätten. Denn wie schon der Vorgänger „Euthanasia“ (2022) ist die Scheibe das Destillat purer Wut.

Verpackt in tief gestimmte Gitarren und einen mörderischen Groove, der von Drummer Craig Reynolds ungemein effizient vorgegeben wird, teilt die Metal- / Hardcore-Band ohne Rücksicht auf Verluste aus – bis hin zu David Draiman (DISTURBED), der in „Can I Have Your Autograph?” sein Fett wegbekommt.

„Clockworked“ gleicht einem halbstündigen Abrisskommando, während STRAY FROM THE PATH kein Blatt vor den Mund nehmen

Politisch und gesellschaftskritisch nimmt Shouter Drew York kein Blatt vor den Mund, was uns gleichzeitig fast ein wenig wehmütig stimmt: Gerade im jetzigen Klima brauchen wir deutliche Worte und Charaktere, die sie unverblümt aussprechen. Dass sich STRAY FROM THE PATH also zurückziehen, wird sicherlich eine Lücke im Genre hinterlassen. Denn die Energie, die sich in Stücken wie „Fuck Them All To Hell“, „Kubrick Stare“ oder dem Titeltrack mit LANDMVRKS-Sänger Flo Salfati bündelt, sucht im Genre ihresgleichen.

„Clockworked“ ist ein halbstündiges Abrisskommando, das den Stil des letzten Albums erfolgreich fortführt und seine Exkurse sorgsam wählt: „Can’t Help Myself“ ist wahrlich keine Verschnaufpause, sorgt mit seinen Nu- / Rap-Metal-Anleihen allerdings für einen kleinen Tapetenwechsel zwischendurch. Ähnlich verfährt „Bodies In The Dark“ mit dezentem Industrial-Vibe, wo Jeffrey Moreira (POISON THE WELL) einen kurzen, schwermütigen Gastpart übernimmt.

STRAY FROM THE PATH beenden ihre Laufbahn auf dem Höhepunkt

Eigentlich möchten wir somit heftigen Einspruch einlegen: Wer weiterhin im Zenit seines Schaffens steht, kann doch nicht einfach so das Handtuch werfen? Haben STRAY FROM THE PATH wirklich schon alles gesagt? Wir glauben nicht, zollen dieser Entscheidung aber auch den gebührenden Respekt. Es ist schließlich besser auszubrennen, als langsam zu verblassen – und deshalb gibt es eigentlich keinen besseren Schlusspunkt als „Clockworked“: ein Album, wie der berühmte Mic Drop am Ende einer Performance.

Veröffentlichungstermin: 30.05.2025

Spielzeit: 29:54

Line-Up

Drew York – Vocals
Thomas Williams – Gitarre
Anthony Altamura – Bass
Craig Reynolds – Drums

Produziert von Will Putney

Label: SharpTone Records

Homepage: https://www.strayfromthepath.eu/
Facebook: https://www.facebook.com/Strayfromthepath/
Instagram: https://www.instagram.com/strayfromthepath
Bandcamp: https://strayfromthepath.bandcamp.com/

STRAY FROM THE PATH “Clockworked” Tracklist

1. Kubrick Stare (Video bei YouTube)
2. Fuck Them All to Hell
3. Shot Caller (Video bei YouTube)
4. Can’t Help Myself
5. Clockworked (feat. Florent Salfati)
6. Shocker
7. Bodies in the Dark (feat. Jeff Moreira)
8. Can I Have Your Autograph?
9. You’re Not That Guy
10. A Life in Four Chapters