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SPIDERGAWD: VII

Neuer Wein aus alten Schläuchen mal wieder… aber wie fein der mundet! SPIDERGAWDs siebtes Studioalbum “VII” ist aus einem Guss und rührt streckenweise zu Tränen.

Schuld an der Liebe zu dieser Band ist die gute Jutta Münch (big shoutout an dieser Stelle!). Vor ein paar Jahren war unsere Lieblings-Promoterin vom Concertbüro Franken der Ansicht, dass ich unbedingt die Band SPIDERGAWD sehen müsse, von wegen man habe ja schließlich auch einen Bildungsauftrag und so: „Ich hab’ Dich mal auf die Gästeliste geschrieben, komm’ rum und guck’ Dir das an.“ Gesagt, getan. Was soll ich sagen? Meine Begleitung und ich, wir waren vom Fleck weg verzückt. Auch derzeit sind SPIDERGAWD auf Tour – und wir sagen: “Kommt rum… es lohnt sich!”

SPIDERGAWD spielen entfesselten Hardrock der alten Schule

Was 2013 als Ableger der in Fankreisen kultisch verehrten Jazz-Prog-Rocker MOTORPSYCHO startete, ist über die Jahre zu einem richtigen Monster gewachsen. Auf dem Frühwerk noch merklich verhaltener unterwegs, drehte das die emsig werkelnde Quintett mit dem herrlich-unterkühlten Music-Nerd-Humor im Laufe der Jahre immer mehr Hardrock und NWoBHM rein und ist inzwischen knietief in jenem Musiksegment angekommen, das gemeinhin unter Classic Rock rangiert. Und hat es sich dort behaglich eingerichtet.

Das stolze Frühwerk gibt es inzwischen in Form von zwei preisgünstigen CD-Boxen, deren Anschaffung mir unter anderem die zurückliegende Pandemie sehr versüßt hat. Während der diversen Lockdowns wurde der Bunker regelmäßig mit SPIDERGAWD beschallt und sorgte dort postwendend für allerbeste Laune.

Alleinstellungsmerkmal: das fett sägende Baritonsaxophon

Jetzt liegt Studioalbum Nummer 7 vor, wie immer sauber durchnummeriert. Auch auf „VII“ spielen die Buben aus dem norwegischen Trondheim wie gehabt entfesselten Hardrock alter Schule – aber wie! In dieser Wundertüte stecken BLUE CHEER und CHEAP TRICK ebenso drin wie frühe RUSH, JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN (die erzählenden Gitarrensoli!), vor allem aber viel THIN LIZZY. Dazu stößt hier ein fett sägendes Baritonsaxophon als Alleinstellungsmerkmal, das im Hintergrund und untenrum nochmal schön Druck macht. Schlagzeuger und Bandmaskottchen Kenneth Kapstad ist – vor allem live – eine Klasse für sich, denn was jeder Rockfan weiß, gilt auch bei dieser Ausnahmeformation: Hinten hat der Hund die Eier.

Kurzum: Neuer Wein aus alten Schläuchen mal wieder … aber wie fein der mundet! Die Platte ist aus einem Guss, manch ein Solo („Bored To Death“!, „Afterburner“!!) rührt zu Tränen. Und immer wieder diese Melodien für Millionen, jedoch stets gänzlich unprätentiös und ohne sich nur eine Sekunde lang anzubiedern. SPIDERGAWD machen Musik für Menschen, die noch ganze Alben hören und das am liebsten auf Schallplatte.

Ein kleines Juwel ist auch das großartige erste Musikvideo zum Albumopener “Sands Of Time” geworden, das die textliche Verneigung vor dem Plattenladen als Sehnsuchtsort mit einfachsten Mitteln ganz hinreißend in bewegtes Bild kleidet.

Dieser Tage kommen SPIDERGAWD erneut auf Deutschlandtour. Falls Ihr irgendetwas mit diesen Zeilen und den angeführten Referenzen anfangen konntet, tut Euch den Gefallen und geht da hin.

Veröffentlichungsdatum: 10.11.2023

Spielzeit: 36:57

Line Up:

Per Borten – Gesang, Gitarre
Brynjar Takle Ohr – Gitarre, Gesang
Hallvard Gaardløs – Bass, Gesang
Kenneth Kapstad – Schlagzeug
Rolf Martin Snustad – Saxophon

Label: Crispin Glover Records/Soulfood Music

Mehr im Netz:
Bandhomepage: spidergawd.no
facebook.com/spidergawd
spidergawdnorway.bandcamp.com/
instagram.com/spidergawdofficial/

SPIDERGAWD “‘VII” Tracklist

Sands Of Time (Video bei YouTube)
The Tower
Dinosaur
Bored To Death
Your Heritage
Afterburner
Anchor Song
… And Nothing But The Truth

SPIDERGAWD Konzertermine 2024

07.03.2024 BERLIN / LIDO / DE
08.03.2024 POZNAN / 2PROGI/ PL
09.03.2024 LEIPZIG / UT CONNEWITZ / DE
10.03.2024 MÜNCHEN / BACKSTAGE HALLE / DE
12.03.2024 DORNBIRN / CONRAD-SOHM / AT
13.03.2024 ZÜRICH / DYNAMO / CH
14.03.2024 NÜRNBERG / HIRSCH / DE
15.03.2024 KARLSRUHE / SUBSTAGE / DE

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