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SIECHENHEIM: German Black Metal

Der Bandname der 2010 gegründeten Truppe SIECHENHEIM gewinnt dieser Tage an unglaublicher Aktualität, selbst wenn das zweite Demo „German Black Metal“ schon acht Jahre auf dem Buckel hat. Aber eben – wenn man in der Corona-Selbstisolation weilt, dann findet man in seinem eigenen SIECHENHEIM eben auch mal die eine oder andere Promo-Scheibe, die vor Ewigkeiten hinter den Heizkörper gefallen war. Man befreit sie von den fressgierigen Staubratte, die sich wie Stacheldraht um sie gewunden hat – und „German Black Metal“ entert frisch gereinigt den heimischen CD-Player.

Sämtliche Klischees abhaken

SIECHENHEIM macht sich vom ersten Ton daran, sämtliche Black Metal-Klischees der alten Schule abzuhaken. Also „Ton“ ist übertrieben, denn selbstvertändlich beginnt „German Black Metal“ mit einem Sprachsample. Derer gibt es auch im weiteren Verlauf dieses Demos einige, inklusive meinem Hassfavorit „weinende Frau“. Echt. Wenn Stress einen Klang hat, dann Geheule. Zum Glück vergessen SIECHENHEIM nicht, ein Windsample zu integrieren – auf dem nächsten Demo folgt vermutlich – achtung Spoiler-Alert – das dazugehörige Gewitter. 

Was muss ich spielen? 

Musikalisch schreit „German Black Metal“ förmlich „Demo aus den frühen Neunzigern“, einfach die deutsche Synchronfassung in schlechterer Qualität. Da gibt es den einsam um Gnade flehenden Stechmückengitarrenlead in „Ewigkeit“, die Corona-Selbstisolationsprophezeiung „…bin einsam und entstellt“ in „Weiss“ und natürlich reichlich Einflüsse aus der Demo-Zeit ISENGARDs oder SATYRICONs. Immer wieder muss der Gitarrist aufs Griffbrett schauen, um sicher zu gehen, dass er die Töne trifft. Richtig schmerzhaft wird es im BURZUM-Cover „Lost Wisdom“. Hier greift Kobold beherzt daneben und die Dissonanzen schneiden einem geradezu ins Trommelfell. Schmerz kann seinen Reiz haben, aber dieses Cover ist akustische Folter für Nicht-Schlagzeuger. Muss man also als geneigter Schwarzmetaller SIECHENHEIM in seiner Sammlung haben? Die Antwort darauf ist ein beherztes „Nö“ – besser ist es, sich in den Uralt-Demos der alten norwegischen Garde zu verlieren.

Veröffentlichungstermin: 23.10.2012

Spieldauer: 47:54

Label: Obscure Abhorrence Production

Website: https://www.facebook.com/Siechenheim-133072303414805/

Line Up

Schrat – Bass

Kobold – Gitarren, Vocals

Tier – Drums

Trackliste

  1. Intro
  2. Hass
  3. Martyrium
  4. Ewigkeit
  5. Naturgesetz
  6. Weiss
  7. Tot
  8. Absurd
  9. Weltenbrand
  10. Lost Wisdom (BURZUM-Cover)
  11. Outro

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