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SECONDHAND CHILD: Chapter One: Spontaneous Human Combustion

SECONDHAND CHILD. Ein Nachruf.

Die schlechte Nachricht zuerst: SECONDHAND CHILD gibt es nicht mehr. Erweisen wir den Schweizern posthum dennoch die letzte Ehre. “Chapter One: Spontaneous Human Combustion”, eigentlich das zweite Kapitel nach dem Debüt “What Do You Live For?”, ist somit der Schlusspunkt eines nie vollendeten Schaffens, eine Momentaufnahme, die insbesondere unter stilistischen Gesichtspunkten als solche zu erkennen ist.

SECONDHAND CHILD befanden sich vor ihrem Ableben mittendrin in einem Entwicklungsprozess. Die punkigen Wurzeln sind noch immer zu hören, doch der Hardcore und allerlei Metalanleihen hatten bereits ihre Spuren im Sound des Quintetts hinterlassen. Beibehalten wurden konsequenterweise die direkten, leicht verständlichen Strukturen, die der Musik der Eidgenossen als Blaupause zugrunde liegen. SECONDHAND CHILD zielen zumeist gerade nach vorn los, würzen ihren Sound nicht nur im starken “C.C.L.” und dem abwechslungsreichen “Ink Heart” mit melodischem Metalcore-Riffing – befassen sich kurz gesagt wenig mit leisen Tönen.

Das Werk zeigt SECONDHAND CHILD mitten im Sondieren ihrer Möglichkeiten

Motiviert und energiegeladen klingt “Chapter One: Spontaneous Human Combustion”, das ist nicht abzustreiten. Getrübt wird der durchweg positive und authentische Ansatz im Gegenzug durch eine Handvoll wenig griffige Hooks und allgemein einen Mangel an originellen Einfällen, um sich im Genre ausreichend prominent zu positionieren. Um es auf den Punkt zu bringen: Viel bleibt eben nicht hängen. Der Gesang ist nicht treffsicher und erprobt genug, die Rhythmussektion gerade in Sachen Kreativität eher in vertrauten Gefilden unterwegs. Ich meine damit nicht die durchaus lobenswerte Stilvielfalt zwischen Punk, Hardcore und melodischem Metal, welche die Zielsetzung und Ambitionen von SECONDHAND CHILD herausstellt, sondern die im Endeffekt zu berechenbare Umsetzung dieses Vorhabens in Songs wie “Long Black Hair” oder “Envy”.

Nimmt man diese Umstände als Fakten, dann ist es umso schmerzlicher, dass das Ableben des Ensembles zu einem Zeitpunkt kam, der SECONDHAND CHILD noch mitten im Sondieren ihrer Möglichkeiten zeigte. Ein dementsprechend unfertiges Fresko hinterlassen uns die fünf Musiker also, wenn wir an dieser Stelle auf ihr Schaffen zurückblicken. Das ist bedauerlich, denn was mit genügend Zeit zu einem interessanten Querschnitt aus Punkattitüde und Metal hätte heranwachsen können, ist nun ein offensichtlich gescheiterter Versuch, die verkrusteten Genregrenzen zu sprengen.

Veröffentlichungstermin: 31.10.2011

Spielzeit: 46:25 Min.

Line-Up:
K – Vocals
Stevie Boy – Vocals
Tilian – Guitar
Jo – Guitar
Pasci – Bass

Studiomusiker:
Philipp – Schiess – Schlagzeug

Produziert von V.O. Pulver
Label: Metalfreak Records

Homepage: www.secondhandchild.ch
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/secondhandchild

SECONDHAND CHILD “Chapter One: Spontaneous Human Combustion” Tracklist

01. Tribute To The Day We Were Born
02. C.C.L.
03. Long Black Hair
04. Ink Heart
05. Blissful Ignorance
06. Never Die Alone
07. Blackout
08. Envy
09. Laid To Rest
10. Global Suicide 2011 (Bonus)
11. Going Postal 2011 (Bonus)

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