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SCUM: Gospels for the Sick

Mütter, bringt eure Töchter in Sicherheit, SCUM haben mit Sicherheit noch viel vor.

Nicht schon wieder ein All-Star-Projekt. Vor allem nicht, da fast die ganze Aufmerksamkeit darauf beruht, wie gegensätzlich die Musiker doch sind. Das nervt. Das nervt, das nervt, das nervt. Aber kommen wir zu etwas, das an SCUM, bekannterweise bestehend aus Mitgliedern von AMEN, ZYKLON, EMPEROR, MINDGRINDER und TURBONEGRO nicht nervt: Dem Rest. Denn ihr Debütalbum ist einfach nur geil.

Die mit Schmutz besudelte Truppe zockt dermaßen dreckigen Rock, dass MOTÖRHEAD wie überproduzierter Kommerzkram wirkt. Aber bevor falsche Verdächtigungen aufkommen, damit haben SCUM nichts zu tun. Die zocken Punkrock, gröber als 95% vom Rest. Das liegt zum einen sicherlich an der herrlich altmodischen Produktion, andererseits sicherlich auch an dem, was die Jungs runterreißen. Die offenen Akkorde bruzzeln wie eine saftige Bratwurst auf dem Grill, Faust trommelt wie besessen, dafür herrlich simpel und Chasey Chaos röhrt verzerrt und räudig wie nach einem durchzechtem Wochenende mit allen vorstellbaren und unvorstellbaren Exzesse.

Den Preis für die authentischste Rotz-Scheibe kriegt die norwegisch-amerikanische Band schon mal überreicht, das ist klar. Aber auch musikalisch sind die fünf Outlaws interessanter als man meinen könnte. Denn neben klassischen Punkriffs bauen sie hier und da auch kalte Black Metal-Riffs ein, was in Verbindung mit dem Rest nicht nur recht eigen, sondern auch absolut krank klingt. Dementsprechend abwechslungsreich ist auch das Material von Gospels for the Sick.

Da gibt es leider ein paar groovige Stücke wie Protest Life und Gospels for the Sick, die sich ein wenig ziehen und nicht die Intensität versprühen, die sie könnten. Aber daneben stehen flotte Songs, die locker als Deathpunk bezeichnet werden können und alles umblasen. Throw up on You, Night of a 1.000 Deaths, The Perfect Mistake und Deathpunkscumfuck – was für ein Titel übrigens – und zeigen wie viel Sinn diese Band überhaupt macht. Hier regieren SCUM auf ganzer Linie und zerlegen dein Wohnzimmer in Schutt und Asche. Für Freunde von dreckigem Gebolze und ehrlichem, ursprünglichem, handgemachtem Punk ist SCUM genau das Richtige. Black Metal-Anhänger dürfen, sofern sie nicht mit Scheuklappen durch die Gegend rennen auch mal ein Ohr riskieren, es schadet bestimmt nicht.

Und jetzt, liebe Mütter: Bringt eure Töchter in Sicherheit, SCUM haben mit Sicherheit noch viel vor.

Veröffentlichungstermin: 26. September 2005

Spielzeit: 41:42 Min.

Line-Up:
Chasey Chaos – Vocals

Samoth – Guitar

Cosmocrator – Guitar

Happy Tom – Bass

Faust – Drums

Label: Dogjob Records / Tuba Records

Homepage: http://www.scumband.com

Email: scum@chello.no

Tracklist:
1. Protest Life

2. Gospels for the Sick

3. Throw up on You

4. Night of a 1.000 Deaths

5. Truth Won´t Be Sold

6. Hate the Sane

7. Deathpunkscumfuck

8. Road to Sufferage

9. Backstabbers Go to Heaven

10. The Perfect Mistake

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