SCARSCAB: Soulblood (Eigenproduktion)

Die deutschen MACHINE HEAD kommen aus Wiesbaden…und sie sind richtig gut!!

Junge, Junge, da hat aber jemand richtig gut hingehört bei den ersten zwei Alben von MACHINE HEAD ! Was jetzt vielleicht negativ klingt, ist aber durchaus als Kompliment gemeint, denn de Betonung liegt auf GUT hingehört. SCARSCAB aus Wiesbaden klingen nämlich nicht wie Rob Flynn und seine Bande, sondern nach eben jenen und das ist ein gewaltiger Unterschied. Es gibt ja eine Menge Bands, die als markantesten Einfluss eine bestimmte Band oder Platte vorweisen, dies aber so geschickt mit ihrem eigenen Sound verschmelzen, weiter entwickeln und somit eher eine alternative Realitätslinie der weiteren musikalischen Entwicklung der Vorbilder darstellen, als eine bloße Kopie (Als prominentestes Beispiel seien nur EKTOMORF genannt, die ich ja auch klasse finde). Das ist dann sozusagen der musikalische Butterfly Effect. An den gleichnamigen Film angelehnt könnte man sagen, hätte Rob damals den Böller aus dem Briefkasten geholt, würden MACHINE HEAD heute klingen wie SCARSCAB. Tun sie aber nicht und deswegen klingen eben nur SCARSCAB wie SCARSCAB .
Und wie klingen sie jetzt, mag man ungeduldig ob der obigen langwierigen theoretischen Ausführungen fragen? Die Antwort: In erster Linie verdammt fett! Viele schwere und wirklich geniale Riffs in Burn my Eyes-Tradition, eingeflochten in dramatische Songs mit dem typischen Pressure-Release-Pressure-Release-Spannungskurven, mündend in einem oft etwas pathetischem Refrain, unterlegt viel Double-Bassdrum-Gewitter. Mal etwas balladesker angelegt, wie in All that Lies, bei dem auch eine ganze Menge METALLICA durchschimmert, meistens aber straight in die Fresse gehend und verdammt gut arrangiert. Überhaupt ist die Platte erstaunlich abwechslungsreich und durch das sehr ausgefeilte und interessante Songwriting für keine Sekunde langweilig. Eventuelle Nebentätigkeiten beim Hören sind spätestens nach dem dritten Song schon vollkommen aus dem Fokus geraten und man möchte einfach nur noch zuhören und genießen. Der für ein Demo verdammt gute Sound, die einwandfreie musikalische Leistung der Band an ihren Instrumenten und im Songwriting und vor allem eindrucksvolle Performance des Sängers ergeben zusammen eine geniale Platte voller aggressiver, guter Metal-Songs, die packend und powervoll sind und das ist doch eigentlich das, was ich hören will.
Dabei stört es mich dann auch nicht die Bohne, dass SCARSCAB etwas nach MACHINE HEAD klingen. Verdammt, warum auch, schließlich sind MACHINE HEAD einer meiner All-Time-Faves! Und wenn diese junge Band so weiter macht, sind sie auf dem besten Wege, ihren Vorbildern in diese Liste zu folgen. Ich bin begeistert!

Veröffentlichungstermin: 2007

Spielzeit: 66.04 Min.

Line-Up:
Sebastian Breidecker – Vocals & Guitar
Daniel Pielok – Lead Guitar
Richard Wagner – Bass
Julius Wagner – Drums

Produziert von Scarscab
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.myspace.com/scarscab

Tracklist:
1. Soulblood
2. Human Havoc
3. Disrespect
4. The Age of Emptiness
5. Painslaved
6. All that Lies
7. Never given to me
8. Not in your Hands
9. Crush the Walls
10.Associated
11.No one
12.Behold Beware

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner