SAVAGE CROW: Way Of The Cross

Hier gibt es Melodic Power Metal, der diese Bezeichnung auch verdient: PRIEST-Riffing trifft auf mehrstimmigen, kraftvollen Gesang, der das stellenweise langatmige Songwriting aufwertet.

SAVAGE CROW behaupten nicht nur, sie würden Melodic Power Metal spielen, sie tun es auch. Schon beim Opener Loaded Attack trifft von JUDAS PRIEST beeinflusstes Riffing (Power) auf mehrstimmigen, kraftvollen Gesang (Melodie). Das Grundgerüst bildet dabei deutscher Metal (Metal) der alten Schule. Entsprechend schimmern natürlich die englischen Vorbilder hier und da durch, allerdings weniger in Form von direkten Zitaten; vielmehr herrscht eine Atmosphäre der Geruhsamkeit, wie man sie aus der Zeit kennt, als METALLICA noch nicht einmal in Demo-Kreisen bekannt waren. Dabei ist die Musik keinesfall drucklos – im Gegenteil. Schlagzeug und Gitarren tönen kraftvoll und klar aus den Boxen. Es liegt eher an den stellenweise langatmigen Songstrukturen, dass Way Of The Cross zwar unterhaltsam, aber nicht mitreißend ausgefallen ist. Die meisten Stücke sind im flotten Midtempo-Bereich angesiedelt, was die konservative Aura der Musik verstärkt. Skandinavisches Speed Metal-Gedöns sucht man vergeblich.

Kommen wir zum großen Pluspunkt von SAVAGE CROW, dem Gesang. Frontmann Pini versteht es, den Stücken seinen Stempel aufzudrücken, indem er selbstbewusst Melodiebogen aufspannt und diese mit dem nötigen Biss intoniert. Die Stimme von Betty hat hauptsächlich ergänzenden Charakter. Sie harmoniert bestens mit dem männlichen Gesang und bereichert das Klangbild um eine interessante Facette, ohne es zu verwässern. So gibt es häufig zweistimmige Refrains und ineinander verwobene Gesangslinien. Mit Mut zu ein bisschen Bombast hätte man hier vermutlich sogar noch mehr rausholen können. Die Hooklines von Songs wie Way Of The Cross oder Looking For Danger können aber auch so überzeugen.

Während es auf der einen Seite einige gute Power Metal-Songs gibt, sorgen die Ballade Without You (doppelt vertreten) und die von Betty gesungene Uptempo-Nummer Phantom Of Time für Abwechslung. Beide Stücke lassen leider ein wenig die nötige Eingängigkeit vermissen. Unterm Strich bleibt Way Of The Cross dennoch ein überdurchschnittliches Album, dessen Stärken in der tighten Umsetzung des Materials und insbesondere im Gesangsbereich liegen.

Veröffentlichungstermin: 11.04.2008

Spielzeit: 58:38 Min.

Line-Up:
Pini: Gesang
Betty: Gesang
Ivi: Gitarre
Markus: Gitarre
Gerald: Bass
Patrick: Schlagzeug

Label: STF Records
Homepage: http://www.savage-crow.com

Tracklist:
1. Loaded Attack
2. No Return
3. Without You
4. Strike And Run
5. Looking For Danger
6. Excalibur
7. Love Will Never Burn
8. Angels Of Battlefield
9. Way Of The Cross
10. Dream
11. Phantom Of Time
12. Without You (Special Mix)

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